Kontakt

So bin ich erreichbar:

  • Anke Domscheit-Berg
  • Havel:Lab
  • Postfach 1114
  • 16798 Fürstenberg/Havel

Telefon: 030-60 98 68 651 oder für Angelegenheiten, die mit mir als Bundestagsabgeordnete zu tun haben: 030-2277-3107.
Mail: anke . domscheit – berg @ bundestag . de (die Leerzeichen in der Mailadresse bitte manuell löschen)
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Für Lob, Kritik oder wenn du mir einfach nur etwas mitteilen möchtest, schreib mir eine Mail. Das hier früher befindliche Kontaktformular habe ich gelöscht, da es mit dem Plugin Sicherheitsprobleme gibt. Das kann mit einem anderen Plugin jederzeit wieder so sein, also habe ich mich dafür entschieden, kein Kontaktformular mehr zu nutzen.

5 thoughts on “Kontakt

  1. Hallo Anke
    Deinen Eintrag
    „Massenüberwachung heute erzeugt Ängste, Selbstzensur und Unfreiheit – wie bei der Stasi“ habe wir als Empfehlung in die Flaschenpost gestellt. Wir würden und freuen wenn Du noch einen Gastartikel (Success-Story) dazu schreiben würdest.
    Mfg
    Manfred Liedtke

  2. Sehr verehrte Frau Domscheit Berg,
    danke für die interessante, informative und unterhaltsame Radiosendung “ Figaro trifft “ mit Rachel Gehlhoff heute auf mdr-Kultur. Schön und sehr gelungen!
    Mit freundlichen Grüßen
    Silvio Zschako

  3. sehr geehrte Frau Domscheit Berg,
    ich hörte sie zusammen mit Herrn Nida-Rümelin in Bayern2 und möchte mich bedanken für Ihre außerordentlich rethorischen hervorragenden Beiträge. Es ist eine Wonne Ihnen zuzuhören und ich wünsche mir noch mehr von Ihnen zu hören. Nochmals vielen Dank und ich freue mich schon auf die nächste Sendung mit Ihnen.
    schöne Feiertage und alles Gute
    Hajo Gerlesberger

  4. (im nachfolgenden Kommentar habe ich die Zitate aus einem Interview durch Gänsefüßchen gekennzeichnet und die eigentlichen Kommentare durch vorgestelltes „SFA“ erkennbarer gemacht. Ich habe der Lesbarkeit zuliebe auch Absätze eingefügt, war einfach zu viel Textwüste vorher. Inhaltlich habe ich nichts verändert. Das zitierte Interview stand in der Chemnitzer Freien Presse, es findet sich hier: http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/Die-Steinzeit-Ausreden-artikel9152539.php)
    „Freie Presse: Frau Domscheit-Berg, was fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an die Gleichstellungspolitik der Bundesregierung denken?
    Anke Domscheit-Berg: Das ist eine Politik der Kompromisse. Dank Manuela Schwesig inzwischen aber auch eine Politik der Fortschritte. Es tut sich was, Stichwort Frauenquote. Damit durchstoßen wir
    eine Schallmauer.“
    SFA: Kompromisse sind es, wenn beide Seiten verloren haben 🙂 Dank Manuela Schwesig haben wir eine Menge Spiegelfechtereien, die so in der Realität für die Meisten nicht vorhanden
    sind, aber von ihr aus persönlichen Profilierungsgründen geführt werden. Damit durchstoßen wir eine Schallmauer des gesunden Menschenverstandes.
    „Freie Presse: Ab 2016 soll der Frauenanteil in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen mindestens 30 Prozent betragen. Arbeitgeberverbände warnen, eine gesetzliche Vorgabe schade Unternehmen wie Beschäftigten.
    Anke Domscheit-Berg: Daran sieht man, wie nötig der Kompromiss ist. Solche Reaktionen sind lächerlich. Die Quote betrifft nur 108 Unternehmen. Zieht man die diejenigen Frauen ab, die bereits in den Gremien sitzen, reden wir über zirka 100 Frauen, die in die Aufsichtsräte einziehen. Und vor denen hat die Wirtschaft allen Ernstes Angst? Die Debatte zeigt allenfalls die psychologische Hemmschwelle. Quoten sind wichtig, sonst ändert sich nichts. Hoffentlich sprechen wir bald über eine 40-Prozent-Quote.“
    SFA: Geschenkt, viel interessanter ist doch dieser Satz, ich zitiere aus http://www.welt.de/politik/deutschland/article138130259/Bundestag-verabschiedet-Frauenquote.html
    „Demnach müssen rund 108 börsennotierte Unternehmen, in denen die Arbeitnehmer voll mitbestimmungsberechtigt sind, von 2016 an bei der Besetzung von Aufsichtsratsposten den 30-
    Prozent-Anteil einhalten. Ansonsten muss der Posten unbesetzt bleiben.
    Hm, ein Aufsichtsrat, der zwar Frauen in dieser Position einsetzen muss, darf dann 30% notfalls unbesetzt lassen? Was würd ich denn nur machen, wenn mich der Aufsichtsrat immer
    so gängelt? Und wer entscheidet, wer für Aufsichtsratsposten geeignet ist? (Hint: Nicht das Los!). Schwesig Fail #1
    „Freie Presse: Bundesfamilienministerin Schwesig will jungen Eltern zudem eine staatlich unterstützte 32-Stunden-Woche ermöglichen, das Elterngeld Plus ist ohnehin längst beschlossen. In den Reihen der CDU und CSU brodelt es…
    Anke Domscheit-Berg: …Frau Schwesig ist mutig, sie macht verschiedene Baustellen auf und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, sinnvolle Kompromisse zu erzielen. Die CDU dagegen betreibt Klientelpolitik. Sie traut sich nicht, den einflussreichen Wirtschaftsverbänden zu widersprechen. Es ist überdies eine unrühmliche Praxis, jene Menschen lächerlich zu machen, die mit Konzepten zur Geschlechtergerechtigkeit an die Öffentlichkeit treten. Offensichtlich hat das auch Kanzlerin Merkel erkannt, sonst hätte sie sich
    wohl Ende des Jahres nicht vor Manuela Schwesig gestellt und ihre eigenen Leute zurückgepfiffen.“
    SFA: Frau Schwesig ist ziemlich naiv, wenn sie denkt, dass je mehr sie in den Raum wirft, sie umso erfolgreicher ist. Hektisches Rotieren ersetzt keinen Plan. Und viele Baustellen
    zu haben, aber keine durchdacht zu Ende zu bringen, zeugt i.d.R. nicht von Kompetenz. 100 Vorschläge, 1 sinnvoller Kompromiss = 1%. 10 Vorschläge, 1 sinnvoller Kompromiss = 10%. Also, inwiefern *sinnvolle* Kompromisse dadurch ermöglicht werden, ist Spökenkiekerei. Junge Eltern konnten auch vorher eine 3/4 Stelle annehmen und keiner ist verhungert: Neu ist wohl nur, dass jetzt das Gehalt aus Steuergeld auf eine 4/4 Stelle erhöht wird.
    „Freie Presse: „Weinerlich“ hatte Volker Kauder die Familienministerin zuvor in der Debatte um die Frauenquote genannt.
    Anke Domscheit-Berg: Solche Macho-Sprüche sind peinlich. Das Unsachliche, Beleidigende sollten wir ohnehin aus der Debatte heraushalten, denn es ist destruktiv. Und zudem extrem frustrierend für all die Leute, die Ideen haben, mutig sind und sich für eine gerechte Gesellschaft einsetzen. Klar ist aber auch: Der Staat sollte bei sich selbst ansetzen. Wasser predigen und Wein saufen, nein, das passt nicht.“
    SFA: Über solchen „Macho-Sprüchen“ sollte eigentlich jede souveräne Person stehen. Meinungen sind wie Ar***löcher, jeder hat eins. Bei uns in der Firma gibt’s auch Leute, die andere Personen nur durch die eigene Brille bewerten. So What? Am Ende zählt, was geleistet wurde.
    „Freie Presse: Wie meinen Sie das?
    Anke Domscheit-Berg: Der Staat taugt bislang nicht als Vorbild. In vielen staatlich kontrollierten Unternehmen arbeiten kaum mehr Frauen in Führungspositionen als anderswo. Bei den öffentlichen Banken sieht es gar schlechter aus als in den DAX-30-Unternehmen. Die Politik schreibt der Wirtschaft also Quoten vor, die sie im eigenen Laden nicht ansatzweise vorlebt. In über 90 Prozent der öffentlich rechtlichen Banken sitzt überhaupt keine Frau im Vorstand. Derlei ist nicht vermittelbar. Und denken Sie an die Gehaltsunterschiede. Es ist eine Frechheit, dass männliche Referatsleiter in Bundesministerien besser bezahlt werden als weibliche. Erfreulicherweise reformiert Manuela Schwesig
    auch das Gleichstellungsgesetz im öffentlichen Dienst.“
    SFA: Ich krieg zuviel. Der Staat taugt nicht als Vorbild?! Hab ich da was verpasst? Steht da irgendwo „Frauen müssen schlechter bezahlt werden als Männer“? Es *darf* doch jede/r,
    wie er möchte! Auch als Mann hat man macnhmal Probleme, andere von seinen Qualitäten zu überzeugen. Und mal anthropologisch gefragt, warum sind denn weniger Frauen in Führungspositionen als Männer? Da gibts m.E. 2 gewichtige Grüne für: Erstens, Frauen haben meist weniger ausgeprägte Karrierevorstellungen, das ist biologisch begründet: Denn sie können und dürfen schwanger sein, kümmern sich i.d.R. um den
    Nachwuchs in den ersten Lebensjahren; damit ist dem Machttrieb schon mal ein Gegenpart entgegengestellt. Männer, und das kann man im (Säuge-)Tierreich beobachten, sind diejenigen, welche für die Ernährung (und Schutz) zuständig sind. Denn: (a) physiologisch sind Männer halt muskolöser (und haben noch andere Limitationen, würde allerdings, nur auf n Nebengleis führen, Stichwort Vernetzung rechte/linke Gehirnhälfte, Emotionalität etc.) (b) weil eben die Frau während Schwangerschaft und Aufzuchtzeit für die Ernährung nur marginal beiträgt. Zweitens, Frauen sind in der Regel konsensorientiert, sie führen Abteilungen grundlegend anders als Männer. Dies wird im herrschenden Wirtschaftsystem nicht genügend gewürdigt, führt auch mitunter zu Problemen. Diese allerdings dem Staat anzukreiden, ist zu kurz gedacht.
    Falls Referatsleiter im BM wirlich unterschiedlich bezahlt werden, ist das eine Schweinerei. Ich werde dies recherchieren, bezweifel es zu diesem Zeitpunkt allerdings.
    „Freie Presse: Die Ministerin will Firmen obendrein verpflichten, ihre Gehaltsstrukturen offenzulegen. Was antworten Sie jenen Arbeitgebern, die sagen, Manuela Schwesig überdrehe und greife
    mit ihren Vorgaben in die unternehmerische Freiheit ein?
    Anke Domscheit-Berg: Ein weiteres Scheinargument. Gehaltstransparenz ist sinnvoll und nötig. Denn viele Frauen wissen gar nicht, wie viel mehr ihre männlichen Kollegen in vergleichbaren Tätigkeiten verdienen. Gleichwohl hat mich überrascht, wie konsequent Frau Schwesig vorgeht. Zwar fordere auch ich in meinem Buch eine solche Transparenz, würde allerdings kleine und mittlere Unternehmen davon ausnehmen. Aus meiner Sicht ist es ausreichend, aggregierte Zahlen zugänglich zu machen. Andernfalls könnte man Rückschlüsse auf einzelne Mitarbeiter ziehen. So habe ich auch die Ankündigung von Schwesig zum geplanten Gesetzentwurf verstanden. Die bissigen Reaktionen vieler Wirtschaftsvertreter haben mich
    indes nicht überrascht, die würden das Konzept gern sofort zerreißen – egal, wie es im Detail aussieht.“
    SFA: Gehaltstransparenz gibts doch schon, in jedem Tarifvertrag. Da steht nichts drin wegen „Frau bekommt X, Mann bekommt X +10%“ o.ä. Und nein, wenn’s ne Regel gibt, dann auch für kleine und mittlere Unternehmen! Gehts noch? Dann mach ich aus nem 100.000 Angestelltenkonzern eben viele viele kleine Einheiten und zack! Gilt die Regel nicht mehr 😉 Und bei AT Bezahlung wird es schwer, die Einzelleistungen miteinander vergleichbar zu machen.
    „Freie Presse: Sie fordern auch eine individuelle Besteuerung von Männern und Frauen, unabhängig von deren Familienstand. Kritiker kommentieren derartige Vorschläge seit jeher mit dem Satz, ein solches Modell sei juristisch und politisch in Deutschland nicht durchsetzbar.
    Anke Domscheit-Berg: Das ist Unfug. Es kommt – wie immer – auf die Umsetzung an. Aussagen wie: „Das geht doch sowieso nicht“ langweilen mich. Fakt ist: Das derzeitige Ehegatten-Splitting schafft Ungerechtigkeiten. Maximale Einkommensunterschiede werden maximal subventioniert. Diejenigen Familien, in denen Ehemann und Ehefrau gleich verdienen, erhalten dagegen keinerlei Förderung. Das kann doch nicht im Interesse des Staates sein! Wir werden Geschlechtergerechtigkeit nicht annähernd erreichen, wenn wir all diese Hürden beibehalten.“
    SFA: Im Interesse des derzeitigen Staates ist, Nachwuchs zu subventionieren. Und das läuft gemeinhin durch eine konventionelle Ehe, und daher wird dort ein Anreiz gesetzt. Nichtsdestotrotz ist Ehegattensplitting überholt. Ich kann ja auch ohne Ehe Kinder zeugen. Würde aber wohl in einer Gesamtstaatlichen Steuerreform enden müssen, und davor haben sie Angst.
    „Freie Presse: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass Frauen in der Wirtschaft nach wie vor benachteiligt sind?
    Anke Domscheit-Berg: Ich habe in meinem Betriebswirtschaftsstudium gelernt, der Mensch sei ein Homo oeconomicus und dass deshalb bei Management-Entscheidungen stets die Frage im Vordergrund stehe: Was bringt den größten wirtschaftlichen Nutzen für das Unternehmen? Allerdings zeigen zahlreiche Studien, dass das falsch ist. Entscheidungen von Führungskräften werden auch von vielen anderen Kriterien beeinflusst.“
    SFA: Da haben Sie sich aber schön vor einer Antwort gedrückt! Aber Allgemeinplätze platziert, Frau Schwesig – ach nee, sie heißen ja anders.
    „Freie Presse: Zum Beispiel?
    Anke Domscheit-Berg: Unter anderem von Genderstereotypen, was zur Folge hat, dass in Führungspositionen nicht die besten Leute sitzen, sondern aus Prinzip meist Männer. Immer wieder werden mittelmäßige Männer überdurchschnittlich kompetenten Frauen vorgezogen. All diejenigen, die behaupten, das sei Blödsinn, sollten uns bitteschön erklären, weshalb nur knapp 6 Prozent Frauen in Topführungspositionen von Großunternehmen zu finden sind. Wegen der mangelnden Diversity gehen viele Produkte übrigens an einem Teil des Marktes vorbei und es kommen weniger Innovationen zustande. Bei einer ausgewogenen Geschlechtermischung ist die Innovationskraft am stärksten, wir verzichten also auf Wettbewerbsfähigkeit.
    „Gender Balance“ ist nicht nur fair, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil“
    SFA: Kurze Erklärung: Männer sind von Natur aus auf Konkurrenz getrimmt, Kapitalisimus fußt auf Konkurrenz, Konkurrenz bedingt Verlierer, Verlierer verdingen sich, um zumindest für ihre kleine Welt ein Held zu sein und Nachwuchs zeugen zu können. Notfalls wird isoliert. Alles nichts, was Frauen unbedingt gutheißen würden. BTW: Innovationskraft ist kein Argument, sondern Manifestation einer Pippi-Langstrumpf-Welt.
    „Freie Presse: Welches Unternehmen taugt derzeit als Vorbild?
    Anke Domscheit-Berg: Die Deutsche Telekom hat einen beeindruckenden Weg eingeschlagen.“
    SFA: Ist selbsterklärend, oder? Die DT hat ne Menge verschlafen.
    „Freie Presse: Weil der Frauenanteil im Aufsichtsrat zuletzt auf 40 Prozent gestiegen ist?
    Anke Domscheit-Berg: Nicht nur deshalb. Das Unternehmen verfolgt schon länger eine klare Strategie, um gläserne Decken einzureißen, auf allen Ebenen, bin hin zum Vorstand. Das zahlt sich inzwischen auch im Recruiting aus. Wir alle wissen: Gute Ausbildungsbewerber in technischen Berufen sind knapp. Von ebenjenen Nachwuchstalenten braucht die Telekom aber bekanntlich besonders viele. Ich kenne kein anderes Unternehmen, in dem der Frauenanteil in den technischen Ausbildungsberufen 50 Prozent beträgt. Ohne das gute Image als Unternehmen mit fairen Chancen für Frauen wäre das kaum gelungen.“
    SFA: Bullshit Bingo at it’s best! 50% Frauenquote und so ne schlechte Leistung? Da könnt ich ja was zu sagen 🙂 [und ja, ich mag sogar Frauen in technischen Berufen, die denken n bisschen mehr bevor sie was machen, aber die DT ist ja kein Tech-Unternehmen, sondern die vertickern Infrastruktur und machen den Telefon-Support noch innerhalb des Unternehmens. Da ist technisch schon jeder, der mal 3 DSL-Support-Kurse absolviert hat – 2 Jahre DT Erfahrung!)
    „Freie Presse: Geschlechtermischung als Imagekampagne?
    Anke Domscheit-Berg: Offensichtlich zahlt sich diese Strategie aus. Viele Vorstände haben inzwischen begriffen, dass „Gender Balance“ nicht nur fair ist, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil. Auch das weisen Studien seit Jahren nach.“
    SFA: Sag ich mal nix zu, außer das ein durchmischtes Team immer gut ist.
    „Freie Presse: Und weshalb scheitern die meisten Manager bei der Umsetzung?
    Anke Domscheit-Berg: Genau das stellt mich als einen Menschen mit betriebswirtschaftlicher Ausbildung vor ein echtes Rätsel. Die wissen doch alle, wie es geht! Warum diese Tatenlosigkeit? Sie brauchen doch nur das gleiche machen, was sie tun, wenn sie einen neuen Markt erschließen wollen oder ein neues Produkt entwickeln. Um das zu erreichen, gehen die Firmen stets nach den gleichen bewährten Methoden vor. Aber weshalb nicht beim Thema Geschlechtervielfalt? Wirklich merkwürdig.
    Freie Presse: Welche Methoden meinen Sie?
    Anke Domscheit-Berg: Ziele konkretisieren – was soll bin wann erreicht werden, Verantwortlichkeiten benennen, Ressourcen zuteilen. Dann: Zielerreichung überprüfen, Sanktionen verhängen, wenn es nicht klappt; Belohnungen verteilen, wenn es klappt – das Übliche eben. Ich war an einer McKinsey-Studie beteiligt, es ging es um die tief verankerten und teils unbewussten Glaubenssätze, nach denen Verantwortliche handeln, obwohl sie es rational besser wissen müssten. Solche gängigen Stereotype lauten: Ein männlicher Führungsstil ist der einzig wahre“, „Frauen bringen es einfach nicht“, „Männer sind Hauptverdiener“ und so weiter. Da tauchten sämtliche Vorurteile auf – erschreckend!“
    SFA: Jo. McKinsey, da macht man doch nicht mit! Und der Rest ist BWL 1-2 Semester im Nachrausch der Studiparties.
    „Freie Presse: Aber stehen einige Frauen sich im Beruf nicht auch selbst im Weg, weil sie zu leise und risikoscheu sind?
    Anke Domscheit-Berg: Das will ich nicht abstreiten. Viele Frauen könnten im Beruf in der Tat mehr Risikobereitschaft an den Tag legen, mobiler sein, selbstbewusster auftreten und zudem energischer für ihre Ziele eintreten oder sich häufiger gegen Sexismus am Arbeitsplatz wehren. Leider ist das aber auch eine Gratwanderung, denn selbstbewusste Frauen bekommen schnell das Label „karrieregeil“ oder „aggressiv“. Kritik-übende Frauen hält man für „zickig“. Hier wird oft mit zweierlei Maß gemessen. Die Mobilität hängt natürlich oft auch vom Partner ab. Es geht aber auch um viele vermeintlich kleine Dinge: Man kann auch Beschwerdebriefe schreiben, Unternehmen antwittern, wenn jene mal wieder eine sexistische Werbung geschaltet haben. Letztlich würden viele sexistische Produkte vom Markt verschwinden, schon wenn wir Frauen diesen Kram nicht kauften.“
    SFA: Das stimmt leider, Frauen treten zuwenig für ihre Überzeugungen ein.
    „Freie Presse: An welche Produkte denken Sie?
    Anke Domscheit-Berg: Es gibt eine Menge Frauen, die sich darüber ärgern, dass es in den meisten Geschäften nur rosa und hellblaue Strampler gibt. Aber die Wenigsten beschweren sich an der richtigen Stelle darüber oder suchen im Netz nach einer Alternative. Leider höre ich noch immer viel zu oft den Satz: „Ach, daran kann ich eh nichts ändern.“ Das ist ein schwerwiegender Irrtum, denn unser Einfluss als Käuferinnen ist groß. In den Medien sehe ich zurzeit eher eine Rückwärtsbewegung“
    SFA: Ach, das ist mir zu seicht, da sag ich auch nichts zu.
    „Freie Presse: Politik und Wirtschaft sind nur zwei Akteure von vielen, Sie, Frau Domscheit-Berg, appellieren in Ihrem Buch auch an die Medien, Geschlechtergerechtigkeit auf die Tagesordnung
    zu setzen. Wo genau sehen Sie Handlungsbedarf?
    Anke Domscheit-Berg: Medien sind mächtig, sie sind die vierte Gewalt. Leider werden viele von ihnen dieser großen Verantwortung nicht ausreichend gerecht. Das liegt unter anderem daran, dass nennenswert weniger Frauen Nachrichten machen. Nur zwei Prozent weibliche Chefredakteure in deutschen Medien! In den Wirtschafts- und Politikredaktionen der Zeitungen und Sender sieht es nicht wesentlich besser aus. Zudem kommen Frauen in den Medien seltener als Experten zu Wort. Wenn überhaupt, dann zu den sogenannten Frauenthemen. Andererseits werden sie häufiger als Opfer thematisiert, obwohl die meisten Opfer männlich sind. All diese klassischen Stereotype sollten wir endlich überwinden. Leider sehe ich in den Medien zurzeit eher eine Rückwärtsbewegung.“
    SFA: Jetzt werd ich zynisch: Die meisten Opfer sind männlich, aber Frauen werden öfter als Opfer thematisiert?! Ich rieche DISKRIMINISIERUNG!!! Aber hey, die meisten Täter sind ja auch Männer. Geschieht denen doch Recht! Also lasst uns immer nur Verbrechen an Frauen thematisieren. Ach nee, Verbrechen ist doch immer kacke, egal wer das Opfer ist! Hab ich mal gehört, war aber bestimmt gelogen.
    „Freie Presse: Nennen Sie bitte ein Beispiel.
    Anke Domscheit-Berg: Wenn in ARD-Kinderfilmen nur etwa 24 Prozent aller Hauptrollen von weiblichen Personen gespielt werden, transportieren wir falsche Bilder an unsere Kinder. Nach dem Motto: Mädchen spielen eine unwichtigere Rolle als Jungs. Wenn darüber hinaus weibliche Figuren mit unrealistischen Körpern gezeigt werden, überlange Beine, extrem schmale Taille, dann ist das fatal. Auch womit sich die Figuren beschäftigen, unterscheidet sich nach Geschlecht. All das prägt Mädchen und Jungen zugleich. Wie durch ein trojanisches Pferd werden hier Werte transportiert, die schädlich sind für unserer Gesellschaft. Sie wirken sich auch auf spätere Berufswünsche aus, sodass mehr Mädchen heute
    Modell werden wollen als Wissenschaftlerin. Hier versagen die Medien auf ganzer Linie. Oder schauen Sie sich die Talkshows an, da sitzen immer sehr, sehr viele Männer, manchmal keine einzige Frau.“
    SFA: Wenn in neueren ÖR-Kinderfilm Produktionen in 68% ein negroides Kind mitspielt, spiegelt das auch nicht die Wirklichkeit wieder. Und nein, nix gegen andere Hautfarben, aber es ist halt nicht die Realität! Ich hab in meinem Schulleben ganze 2 Afrikaner kennengelernt, und das war ne Großstadt;200.000 Einwohner, und keine 20 Jahre her. Und ein Afrikaner war auch noch adoptiert! Da hab ich mehr Türken oder Russlanddeutsche im Umfeld gehabt! Vielleicht sollte man auch Kinder nicht mit dem TV erziehen (oder davor parken). Dann hat’s jeder selbst in der Hand, wo man Neigungen fördert.
    „Freie Presse: Sie saßen schon des Öfteren in Talkshows.
    Anke Domscheit-Berg: (lacht) Zwar werde ich ab und zu eingeladen, wenn es um Themen geht wie „Digitale Revolution“ oder „Überwachungsstaat“, aber in der Regel bin ich dann auch die einzige Frau in diesen Runden. Dabei kenne ich viele Frauen, die sich mit denselben Themen beschäftigen, die genauso kompetent sind. Warum werden die nicht auch eingeladen? Selbst bei einer Konferenz mit dem Titel „Die Zukunft des Internets“ habe ich erlebt, dass die Reden auf dem Podium nur von Männern gehalten wurden. Aber kann man sich die Zukunft des Internets ohne Frauen vorstellen? Solche Veranstaltungen kann man schon deshalb nicht ernst nehmen. Leider sind das keine Einzelfälle.“
    SFA: „Solche Veranstaltungen kann man schon deshalb nicht ernst nehmen.
    „Freie Presse: Noch einmal zum Thema „Vorbilder“: Die Yahoo-Chefin Marissa Mayer hat einen eigenen Stil durchgesetzt, der…
    Anke Domscheit-Berg: …Nicht nur Super-Wirtschafts-Star-Personal taugt als Vorbild, sondern zum Beispiel auch „Tatort“-Kommissarinnen. Siehe da, auf einmal gibt es in NRW 50 Prozent Polizeianwärterinnen. Woran liegt das bloß? Ich behaupte: Ohne die TV-Vorbilder sähe das anders aus. Ähnliches würde ich mir im Übrigen auch für Wissenschaftlerinnen und Programmiererinnen wünschen. Solche starken Frauen sollten in der Öffentlichkeit endlich sichtbarer werden.“
    SFA: Ich behaupte: Sicherer Arbeitsplatz – wieviel von den 50% wollen nur Innendienst?
    „Freie Presse: Geschlechterdebatten werden in der Öffentlichkeit meist emotional geführt – ärgert Sie das?
    Anke Domscheit-Berg: Mit Leidenschaft oder Konsequenz eine Meinung zu vertreten, ist kein Problem, aber ich beobachte etwas anderes. Der Ton in der Debatte hat sich in den vergangenen Jahren drastisch verschärft; Verletzungen werden billigend in Kauf genommen. Eine Feministin, die in der Öffentlichkeit ihre Meinung äußert, muss damit rechnen, dass ihre Adresse im Netz veröffentlicht wird, dass Aufrufe gegen sie gestartet werden, dass mit Vergewaltigung oder gar Mord gedroht wird. Immer häufiger geht es darum, Menschen zu verletzen und persönlich anzugreifen. Solange wir uns auf einem derart primitiven Niveau bewegen, wird es sehr, sehr schwierig, konstruktive Debatten zu führen. Viele Frauen
    halten sich deshalb in der Öffentlichkeit zurück, sie haben Angst vor den möglichen Konsequenzen.“
    SFA: Kein Kommentar.
    „Freie Presse: Haben Sie mal darüber nachgedacht, sich nicht mehr öffentlich für das Thema einzusetzen?
    Anke Domscheit-Berg: Ich bin nicht der Mensch, der sich zurückzieht. Gleichwohl gab es Momente, in denen ich auch Angst hatte und mich fragte: Warum tue ich mir das an?“
    SFA: Publicitysucht? Und n bisschen den Hass spüren, um sich für etwas Besseres zu halten?
    „Freie Presse: Und wie lautete die Antwort?
    Anke Domscheit-Berg: (überlegt) Weil es nötig ist. Irgendjemand muss es ja machen. Auch meine Adresse wurde veröffentlicht, zudem gab es fiese Aufrufe, deren Inhalt ich nicht wortwörtlich wiedergeben möchte. Nur so viel: Mir hat mal jemand geschrieben, er würde mir gern eine lange Busfahrt durch Indien sponsern. Solche Dinge sind sehr verletzend. Man weiß ja auch nie, wohin das führt. Kürzlich habe ich mit meinem Ehemann darüber gesprochen, was die Veröffentlichung dieses Buches für die Familie bedeuten könnte. Dass solche Familiengespräche überhaupt stattfinden, ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
    Freie Presse: Dennoch hätten Sie das Buch wohl nicht geschrieben, wenn Sie nicht davon überzeugt wären, dass eines Tages Geschlechtergerechtigkeit herrschen würde. Was schätzen Sie, wie lange
    wird der Prozess dauern?
    Anke Domscheit-Berg: Eine schwierige Frage. Ich habe mehrere Stimmen in mir, die optimistische und einen realistischen Schweinehund, der sagt „So schnell geht das alles nicht“. Es ist ja auch eine Frage der Definition: Ab wann bezeichnet man eine Gesellschaft als geschlechtergerecht? Wahrscheinlich wird es noch zwischen 50 und 100 Jahre dauern. Ich wäre froh, wenn ich es noch erleben würde, und zwar bevor Alzheimer meinen Geist verdunkelt. Dafür kämpfe ich, dafür setze ich mich ein. Ich will es noch selbst sehen!“
    SFA: Geschlechtergerecht: Wenn beide die selben Möglichkeiten haben? Wenn beide gleichhäufig in allen Positionen der Gesellschaft vertreten sind? Wenn beide nach dem Recht ihre
    zugedachten Positionen einnehmen? Wenn ich auch Kinder gebären kann? STFU!

    • STFU = shut the fuck up…, das sagt mir jemand, der einen elendlangen Roman Kommentar in MEINEN Blog schreibt. Das ist schon lustig. Nein, ich werde den Mund nicht halten, auf meinem Blog nicht und auch nicht in der Öffentlichkeit. Auf die Argumente in diesem Endloskommentar werde ich auch nicht eingehen, ein Großteil disqualifiziert sich ja selbst durch den Inhalt, für den Rest müßte ich mein halbes Buch hier zitieren. Aber ich habe es auch deshalb geschrieben, um nicht auf jeden Einzelkommentar jedesmal mit viel Aufwand identische Argumente fachlich widerlegen zu müssen. Also SFA, lesen Sie einfach mein Buch. Alternativ schauen Sie in meine Linksammlung zum Thema (http://ankedomscheitberg.de/?page_id=2334), da gibts auch jede Menge guter Quellen, dann müssen Sie nicht mehr soviel behaupten und spekulieren sondern können sich mit nachgewiesenen Fakten befassen.

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