Buch: "Ein bisschen gleich…"

Mein neues Buch: „Ein bisschen gleich ist nicht genug – Warum wir von Geschlechtergerechtigkeit noch weit entfernt sind. Ein Weckruf.“

Buchcover - Das Buch erscheint Anfang März 2015 bei Heyne

Buchcover – Das Buch erscheint Anfang März 2015 bei Heyne


Mein erstes Buch „Mauern einreißen! Weil ich glaube, dass wir die Welt verändern können.“ (erhältlich z.B. auf Amazon, besser im Buchladen um die Ecke) erschien Anfang dieses Jahres. Darin enthalten ist ein Teil, in dem es um das Einreißen einer eher virtuellen aber dennoch wirkmächtigen Mauer geht, um die „gläsernen Decken“, den unsichtbaren Barrieren, die heute noch Frauen daran hindern, ihre Potenziale in einer geschlechtergerechten Welt umzusetzen.
Schon beim Schreiben dieses Teils gab es viel mehr zu sagen, als ich Platz im Buch hatte. Ich hatte (wie immer) sehr viel recherchiert. Ich finde diese Dinge wichtig. So war es naheliegend, ein zweites Buch ganz diesem Thema zu widmen. Es geht um viel. Große Worte spielen eine Rolle, denn es geht um Gerechtigkeit, Menschlichkeit, um Integrität. Es geht aber auch um Macht und um viel Geld. Es geht um unsere Zukunft und darum, wie wir miteinander leben wollen.
In den letzten Monaten haben wir alle miterlebt, wie es in der Debatte rund um das Geschlechterthema härter und rauher zugeht, wie sich Fronten und Angriffe verschärfen, Schuldzuschreibungen zunehmen und irgendwie dabei das konstruktive Element ins Hintertreffen gerät. Es scheint dagegen immer mehr Verlierer*innen in dieser Auseinandersetzung zu geben. (Ich verwende das Gender-Sternchen, weil es eben nicht nur Frauen sind, die dabei verlieren und weil es mehr, als nur Mann und Frau im Geschlechterspektrum gibt.)
Mit meinem Buch möchte ich mich in diese Debatte einklinken und sie um mir wichtige Aspekte bereichern:
* Ich will nachweisen, dass wir keineswegs schon einen befriedigenden Zustand auch nur relativer Geschlechtergerechtigkeit erreicht haben – mit vielen Fakten. Um auch diejenigen zu überzeugen, denen dafür die richtige „Sichtbrille“ fehlt, die aber offen für eindeutige Argumente sind.
* Ich will aufzeigen, dass uns einfache Schuldzuschreibungen nicht weiterhelfen und viele von ihnen sogar Mythen sind, die durch Wiederholung nicht zutreffender werden, aber uns daran hindern, die vielfältigen tatsächlichen Ursachen für den traurigen Status Quo zu erkennen. Ich möchte vermitteln, dass es bei allen Schwarzer-Peter-Vorwürfen kein schwarz weiß gibt und daher auch kein: „XY trägt die Hauptverantwortung“. Damit ist klar, dass es auch keine einfachen Lösungen oder Zuständigkeiten geben kann.
* Ich will vor allen Dingen mit meinem Buch konstruktive Anregungen geben, wie jede*r von uns, egal in welcher Funktion, Beruf oder persönlichen Beziehung, unabhängig vom Geschlecht, gleich morgen anfangen kann, etwas dafür zu tun, Geschlechtergerechtigkeit von der Vision zur Realität werden zu lassen. Denn einerseits sind Veränderungen, die man selbst umsetzen kann, immer noch die am wahrscheinlichsten eintretenden, andererseits glaube ich nach wie vor, dass wir die Welt verändern können! – Nichts weniger ist von Nöten.
Auf Amazon kann man das Buch schon vorbestellen. Die Verlagsankündigung findet sich HIER.
Es gab auch schon eine freundliche Erwähnung in der Presse: im Tagesspiegel – 13.09.2014 – in einem lesenswerten Artikel zum Jugendwahn.
Das Manuskript zu diesem Buch habe ich am 15.09.2014 meiner Lektorin Andrea Kunstmann übergeben (unsere Zusammenarbeit bei Buch 1 hatte sehr gut funktioniert). Noch wenige Wochen Feinschliff, dann geht es ab in Satz und Druck und zu Weihnachten könnt Ihr dann gern Büchergutscheine verschenken ;-).
Update: am 21.10.2014 war die letzte Lektoring-Runde abgeschlossen, seit dem 22.10.2014 ist das finale Minuskript beim Verlag. Der Countdown bis zum Erscheinungstermin läuft!
Update: der endgültige Erscheinungstermin ist der 7.März 2015 (bei Amazon und manchen anderen Internetplattformen steht der 9.3., aber das hat irgendwelche technischen Gründe), auf der Leipziger Buchmesse werde ich am 13.3. das Buch vorstellen, die Daten dazu finden sich in meiner Terminliste.
Update: *** BUCHPREMIERE! *** am 09. März 2015 wird es meine Buchpremieren-Veranstaltung im Buchhändlerkeller in Berlin Charlottenburg geben. Carmerstrasse 1, 20:30 Uhr. Es gibt eine Lesung aus dem Buch und anschließend eine Debatte mit mir und großartigen Frauen, u.a. mit Isabell Welpe, Lehrstuhlleiterin BWL – Strategie und Organisation an der TU München. Kommt zahlreich 🙂

5 thoughts on “Buch: "Ein bisschen gleich…"

  1. Liebe Frau Anke Domscheit-Berg,
    nach Ihrem soeben gehörten Interview bei Radio-Eins, bin ich neugierig geworden auf Ihr Buch und freue mich schon jetzt, dass Sie es geschrieben haben. In Ihrem Interview haben Sie etwas gesagt, dass mich sehr betroffen gemacht hat. Sie sagten, dass die wichtigste Entscheidung der Frau aber ist, den richtigen Lebens-/Ehepartner zu finden. Darin liegt eine große Schwere, da es voraussetzt, dass die junge Frau, bereits in ihrer Kindheit und Jugend durch unmittelbare Vorbilder und Erziehung geprägt, dazu fähig ist, sich nicht auswählen lässt, sondern selbst zu wählen in der Lage ist; es setzt voraus, dass die Grundlage zu einem selbstbewußten Bei-Sich-Sein bereits in der Erziehung gelegt ist, frei von einem Rollenverständnis wie Mutter und Frau im einem Familienmodell auszusehen hat. Daher liegt die schwerwiegendste Problematik genau in der Zelle, die Sie da angesprochen haben: in der Paar-Beziehung, in die die junge Frau hineingeht, noch bevor sie weiß, was Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Realität bedeutet. Die Stärkung der Frau und ihrer Gleichberechtigung setzt, im Grunde genommen, immer eine Generation vorher an.
    Ich freue mich auf Ihr Buch und über das Geschenk, dass ich mir damit heute zum Internationalen Frauentag machen werde,
    Beste Grüße, (Name auf Wunsch anonymisiert)

  2. Liebe Kommentatorin,
    vielen Dank für Ihre Gedanken, die ich für sehr wichtig halte. Vorbilder in der eigenen Familie spielen eine sehr große Rolle und wir sollten uns dessen bewußt sein, wenn wir selbst als Vorbilder für unsere Kinder wirken. Aber natürlich hat auch die Außenwelt einen großen Einfluss, alles das, was Kinder so in Filmen sehen, in Büchern lesen, auf Werbung entdecken – erzeugt Vorstellungen von einer Norm, der man sich nur schwer entziehen kann. Deshalb halte ich es auch für so wichtig, dass wir in der ganzen Gesellschaft mehr Bewußtsein für solche Einflüsse entwickeln. Jungen Frauen erzähle ich auch deshalb so oft, wie wichtig diese Entscheidung für ihre Zukunft ist und was sich alles ändern könnte durch Kinder. Ich wünsche mir, dass diese Frauen öfter mit ihren Partnern offene und ausführliche Gespräche darüber führen, wie sie sich ganz konkret die gemeinsame Zukunft vorstellen. Wer bleibt zuhause, wenn ein Kind krank ist? Wer nimmt wie lange Elternzeit? Wie wird die Kinderbetreuung überhaupt geplant? Kita? Großeltern? Besteht Konsens dazu, sich ALLE Familienarbeit in der Familie gerecht zu teilen? Über diese Dinge redet man leider sehr selten als junger Mensch und frisch verliebt. Aber spätestens, wenn man über eine gemeinsame längere Zukunft nachdenkt, sollte man das tun. Unsere Generation hat die Aufgabe, jungen Menschen diesen Tipp zu geben…wir wissen (leider) schon, wie viele Fehleinschätzungen man da machen kann und das offene Gespräche helfen.
    Herzliche Gruesse,
    Anke Domscheit-Berg

    • Die nachfolgende Antwort kam am 13.03.2015 per Mail mit Wunsch um neuerliche Anonymisierung von der ursprünglichen Autorin des ersten Kommentars als Antwort auf meine Antwort:
      „Vielen Dank für Ihre freundliche Antwort, die ich gern erwidern möchte. In
      meinem Fall habe ich nach etlichen Gesprächen und resistentem
      Nichtverändernwollen der Rollenverteilung in der Ehe, die Entscheidung zur
      Trennung getroffen. In die Ehe mit einem 18 Jahre älteren Mann bin ich kurz
      nach der Wende viel zu jung hineingegangen. Aus der Ehe gingen 3 Kinder
      hervor, die ich seit über 10 Jahren allein „durchbringe“. Ich bin
      „alleinerziehend“. Trotz aller möglichen juristischen Klagen der Ämter gibt
      es vom anderen Elternteil seit über 10 Jahren (nicht etwa 10 Monate) keinen
      Kindesunterhalt für die 3 Kinder, was eben die Ungleichheit fortsetzt. Die
      Regelung der finanziellen Versorgung von Kindern durch Kindesunterhalt bzw.
      die Übernahme durch „Kindesunterhaltvorschuss“ (der eigentliche eine Krux
      ist) bzw. dem Wegfalls desselben nach bestimmtem Lebensalter der Kinder,
      also der Finanzierung der Kinder bei Verweigerung zur Zahlung durch den
      anderen Elternteil, sollte dringend in der Gesellschaft thematisiert werden!
      Hier ist die Moral in der Gesellschaft höchst fragwürdig, meistens besteht
      Desinteresse und durch Scheinregelungen ausgegebene Freifahrtscheine an den
      nichtzahlenden Elternteil, die Mütter stehen blank, allein und überlastet
      da. Es ist vor allem die Problematik, des schwer unter diesen Bedingungen
      beruflich Fußfassenkönnens, über die Sie in Ihrem Buch ja auch treffend
      schreiben. Die Option der Trennung ist für Frauen zwar heute möglich, aber
      auf dem langen Weg danach liegen sehr viele Steine. Herzliche Grüße,
      (auf Wunsch anonymisiert)

      • Liebe Kommentatorin,
        Ihre persönliche Geschichte steht exemplarisch für sehr viele ähnliche Lebensläufe und erklärt, wie es kommt, dass Alleinerziehende in Deutschland die ärmste demographische Gruppe sind. In meinem Buch thematisiere ich das auch, weil es mich wütend macht, dass unsere Gesellschaft gerade Alleinerziehende so im Regen stehen läßt.
        Ich würde es sehr begrüßen, wenn man auch in Deutschland effektivere Maßnahmen finden könnte, um Unterhalt einzufordern, etwa durch Führerscheinentzug oder direkt-Abzug vom Gehalt. In anderen Ländern geht das ja auch. Am Ende leiden ja auch nicht nur die Mütter sondern auch ihre Kinder unter materiellen Notlagen, mit allen Folgen, die das in unserer Geld-gesteuerten Gesellschaft so hat. Ich finde es ein Unding, dass der Staat gleichzeitig nicht in der Lage ist, Unterhaltszahlungen für Kinder einzutreiben und andererseits der Kindesunterhaltsvorschuss nur bis zum Alter von 12 Jahren gezahlt wird. Mein Kind ist 14 und wie alle Kinder in dem Alter wächst es ständig und alle paar Wochen oder Monate braucht es neue Kleidung, weil Hosen zu kurz geworden sind oder Schuhe zu klein, aber die Preise längst Erwachsenenpreise sind. In einem Alter, wo die Kosten also eher besonders hoch sind, den Ersatzvorschuss von Staatsseite einzustellen, finde ich einfach unbegreiflich.
        Ich wünsche Ihnen eine baldige Besserung dieser schwierigen Lebenssituation und hoffe, dass es in Deutschland schneller gelingt, Alleinerziehende besser zu stellen,
        herzlich,
        Anke Domscheit-Berg

  3. Hallo,
    ich bin immer erfreut wenn ich Sie irgendwo Argumentieren höre, ich kann ihre Ideen gut nachvollziehen.
    Allerdings denke das die Unterüberschrift ihre Buches verschleiernd ist. “ Warum wir von Geschlechtergerechtigkeit noch weit entfernt sind.“(Ich kann nichts über den Inhalt des Buches sagen.) Es suggeriert das es im Kapitalismus möglich ist diese (und andere) Ungerechtigkeiten zu beseitigen.
    So ist zuzustimmen das wie im Kommentar oben alleinerziehende (egal ob Mann oder Frau) so etwas wie Unterhalt bekommen und das auch vom anderen Elternteil. Allerdings das der Staat der sich genau wie nicht zahlender Elternteil verhält, wenn es um HartzIV geht traue ich nur Unterdrückung zu. Für das Kapital subventioniert er die Löhne mit Kindergeld und Mietzuschuss, wenn es um die Lohnabhängigen geht ist er weg.
    Ich hoffe das ich Ihr Buch bald einmal leihen kann.
    grüsse Peter Djordjevic

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