"Gläserner Staat oder gläserner Bürger?" ab 27.8.13 bei Aktionstagen in Ost-Brandenburg

Flyer Aktionstage Ostbrandenburg VorderseiteDer Regionalbahnwahlkampf liegt hinter mir – es war toll und wir machen das garantiert wieder mal! Einen Bericht mit Bildern wird es dazu auch noch geben – aber hier gibts jetzt erst mal eine Ankündigung zu den Piratenparteiaktionstagen in Märkisch Oderland und Barnim 🙂
Wir haben uns wieder viel vorgenommen – in kurzer Zeit – aber es sind ja auch nur noch vier Wochen bis zur Bundestagswahl, ausschlafen kann man danach wieder. Zur Aktionswoche gibts sogar einen schicken Flyer (danke an Jonathan Dehn!).
Unsere Reise führt uns zuerst in meine Heimatstadt Müncheberg (Wikipediaeintrag), am Rande der Märkischen Schweiz, wo ich ab meinem 6. Lebensjahr aufwuchs (ein Besuch lohnt sich, schon wegen der Stadtmauer aus dem Mittelalter, die einmal rund um den Stadtkern führt). Am Dienstag, den 27.08.13 werden wir dort zuerst auf dem Marktplatz an einem Infostand mit den Leuten vor Ort reden – vielleicht laufen mir ja sogar frühere Klassenkameraden oder Lehrer über den Weg ;-). Der Direktkandidat für Märkisch-Oderland wird auch präsent sein – das ist Jonathan Dehn – genau, der der auch den Flyer gestaltet hat).
Flyer Piratenaktionstage RückseiteAm Nachmittag haben wir eine kleine innerparteilich bedingte „Pause“ – der neue Brandenburger Landesvorstand wird sich in Müncheberg konstituieren, wir nutzen die Gelegenheit, dass einige Vorstandsmitglieder sowieso vor Ort sind. Abends gehts aber mit Wahlkampf weiter: in den Räumen des Müncheberger Heimatvereins werde ich zum Thema:

„Wohin steuert Deutschland: Gläserner Staat oder Gläserner Bürger? Was macht und was will die Piratenpartei?“

sowohl auf aktuelle Tagespolitik Bezug nehmen als auch etwas zu meinem politischen Werdegang, zu meinen Vorstellungen und zum Programm der Piratenpartei erzählen und natürlich alle Fragen beantworten, die man mir da so stellt. Die Massenüberwachung durch in- und ausländische Geheimdienste verliert ja leider nicht an Aktualität, auch wenn Pofalla das Thema für „beendet“ erklärt hat, weil unsere lieben und vertrauenswürdigen Freunde uns ja versprochen haben, mit dieser notorischen Spitzelei aufzuhören und das sogar mit einem No-Spy-Abkommen schriftlich geben wollen. Da fällt ja eigentlich ohnehin niemand drauf rein (außer Kanzleramtschef Pofalla, Innenminister Friedrich und Kanzlerin Merkel), aber nun gibt es Erkenntnisse, die es vermutlich selbst den Hartlinern unter den Blind-Taub- und Stummstellern schwer machen sollten, bei dieser Taktik zu bleiben. Laut Spiegel hat die NSA selbst die UNO überwacht – OBWOHL es ein No-Spy Abkommen gab! Ich weiß langsam nicht mehr, wem ich noch weniger glauben soll, den Führungsspitzen der NSA oder unserer Bundesregierung. Das Internet hat sich natürlich längst über #PofallabeendetDinge lustig gemacht, das kann man sich hier ansehen, wenn man Sinn für schwarzen Humor hat. Nein Pofalla, dieser Skandal ist keineswegs beendet, auch wenn das aus Wahlkampfgründen sicher schöner für die Regierungskoalition wär.
Zurück zu den Aktionstagen – am 28.08.13, Mittwoch, gehts weiter, diesmal begleitet mich Martin Hampel, der Direktkandidat für den WK 63 – Frankfurt/Oder und Landkreis Oder-Spree. Zuerst gibt es Infostände in Grünheide und Erkner (dahin kommt man von Berlin noch mit der S-Bahn), dann mit einer Doppelveranstaltung am Abend, bei der ich zuerst ähnlich wie in Müncheberg bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung über unsere und meine politischen Ziele reden werde – mit Bezug auf die Tagespolitik, gefolgt nach einer halben Stunde Pause von einer Kryptoparty am gleichen Veranstaltungsort in Erkner, bei der mein Mann und der neue Politische Geschäftsführer der Brandenburger Piraten, Daniel Domscheit-Berg und Friedrich Schumann, angehender Informatikstudent und Beisitzer im Landesvorstand, interessierten Bürgerinnen und Bürgern zeigen wollen, wie sie am besten digitalen Selbstschutz üben können. Natürlich gibt es in diesen Zeiten keinen 100%-igen Schutz vor Überwachung unseres Kommunikationsverhaltens im Internet, aber man kann es den Eindringlingen schon mehr oder weniger schwer machen. Die meisten Menschen machen es den Überwachern denkbar leicht – weil sie nicht wissen, wie man sich am besten schützt. Wir wollen gemeinsam demonstrieren, wie man den mitgebrachten Laptop so einrichten und nutzen kann, dass es NSA und hiesige Konsorten möglichst schwer haben. Verschlüsseln zu lernen ist nicht nur im Privatleben nützlich (wir alle haben schließlich etwas zu verbergen, sonst würden wir nie eine Gardine vor das Toilettenfenster hängen, nie flüstern und nie unter vier Augen reden) sondern auch für Mitarbeiter in Unternehmen, denn auch Wirtschaftsspionage steht im Fokus von Datensammlern. Auf der Website der Piraten Brandenburg stand das Konzept schon einmal sehr schön beschrieben:

Eine Cryptoparty bezeichnet ein Treffen von Menschen mit dem Ziel, grundlegende Verschlüsselungs- und Verschleierungstechniken zu vermitteln. Derartige Partys sind öffentlich und nicht kommerziell. Es handelt sich um eine Art „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ im Internetzeitalter. Ein Selbstverteidigungskurs gegen Datensammler und Datendiebe. Mails können verschlüsselt versendet, Festplattendaten vor unbefugten Zugriffen gesichert und Nachrichten nur mit dem gewünschtem Empfänger lesbar ausgetauscht werden. Ein eigener Computer vor Ort ist hilfreich, aber nicht notwendig. Um gegebenenfalls die Programme und Unterlagen mitnehmen zu können empfiehlt sich das Mitbringen eines USB-Sticks.“

An unserem dritten Aktionstag am Donnerstag, den 29.08.13, werden wir im Nordosten Brandenburgs unterwegs sein, wieder mit einem inhaltlichen Wahlkampf-Dreiklang, diesmal in Bernau. Erst Infostand im Stadtzentrum, danach thematische Debatte rund um unser Wahlprogramm, gläserne Bürger und transparenten Staat und danach gibt es auch in Bernau eine Kryptoparty in gleicher Besetzung wie in Erkner. Nur ist diesmal wieder Jonathan Dehn mit von der Partie, der auch Direktkandidat für Barnim II ist. Wir wollen eben nicht nur reden, sondern auch konkret etwas für die Menschen tun und ihnen helfen, sich selbst besser zu schützen. Damit entlassen wir die Bundesregierung natürlich nicht aus ihrer Verantwortung – wir bleiben am Thema dran und werden den Druck weiter erhöhen.
Datenhamstern wollen wir keine Spielräume zur Massenüberwachung einräumen, die uns alle als potenzielle Verbrecher sieht. Datenhamster sehen aus wie normale Politiker, aber sie sind kreuzgefährlich für die Grundrechte. Diese Aufnahmen belegen das (einfach auf das Bild klicken zum Anschauen der Videos oder für Teil 1 HIER und für Teil 2 HIER klicken) – Ähnlichkeiten des Datenhamsters Hans-Peter mit gleichnamigen hochrangigen Kabinettsmitgliedern sind vermutlich reiner Zufall:

Screenshot Video Datenhamster Teil 1

Datenhamster – Teil 1


Screenshot Video Datenhamster Teil 2

Datenhamster Teil 2


Zum Abschluss noch eine Übersicht, wann ich wo und wozu sein werde (falls jemand das auf dem Flyerbild nicht lesen kann)

Infostände: 
  • 27.08.2013     9:00 – 13:00    Müncheberg, Marktplatz
  • 28.08.2013     9:00 – 13:00    Grünheide, Marktplatz
  • 28.08.2013   14:00- 17:00     Erkner, Bahnhofsvorplatz
  • 29.08.2013   10:00 -16:00     Bernau, am Wochenmarkt
Diskussionsveranstaltungen: 
  • 27.08.2013    19:00    Müncheberg, Heimatverein, Thälmannstrasse 21 –
  • 28.08.2013    18:00    Erkner, Löcknitz Idyll GmbH, Fangschleusen Str. 1
  • 29.08.2013    17:30    Bernau, Meyer-Wittwer-Bau, Hannes-Meyer-Campus 1
Kryptoparties – “Meine Daten gehören mir“ – Gegen Überwachung kann man sich wehren!
Die Workshops sind kostenfrei und offen für jeden. Interessenten sollten Laptop und USB-Stick mitbringen.
  • 28.08.2013    19:30    Erkner, Löcknitz Idyll GmbH, Fangschleusen Str. 1
  • 29.08.2013    19:00    Bernau, Meyer-Wittwer-Bau, Hannes-Meyer-Campus 1 (hier wird vorr. mindestens ein TV Termin dabei sein)
Hinweise für die Presse:

Es gibt die Möglichkeit, Interviews mit den Beteiligten in Müncheberg, Erkner und Bernau vor der Informationsveranstaltung und in der Pause zwischen Informationsveranstaltung und Kryptoparty zu führen. Vorher Bescheid sagen, wär aber toll, dann kann man besser planen.
Eine Pressemitteilung gab es zur Aktionswoche auch -> Hier.

Regionalbahnwahlkampf in Brandenburg – 23.-24.08.2013

by: Sebastian Terfloth User:Sese_Ingolstadt (Wikimedia Commons), Lizenz: CC-SA-3.0

by: Sebastian Terfloth User:Sese_Ingolstadt (Wikimedia Commons), Lizenz: CC-SA-3.0


Nein, wir wollen nicht die Regionalbahnen stürmen und an alle Fahrgäste Flyer verteilen, denn das ist meines Wissens gar nicht erlaubt. Aber wir wollen das Regionalbahnnetz für einen „fliegenden“ Wahlkampf nutzen, um auch in kurzer Zeit verschiedene Orte unseres ausgedehnten Bundeslandes erreichen zu können. Vor Ort wollen wir mit Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt kommen, Fragen zu unserem Wahlprogramm beantworten und ich möchte mich natürlich auch als Kandidatin vorstellen. Sechs Orte in drei Brandenburger Regionen werden wir in zwei Tagen besuchen. Ich werde die ganze Tour dabei sein.
Mit dem Berlin-Brandenburg Ticket wird dieser Flächenwahlkampf dann auch für eine Partei wie die Piraten bezahlbar, 5 Personen fahren für 29€ den ganzen Tag durchs Land. Kurzfristige Unterstützer sind willkommen!
Der erste Tag – 23.08.2013 – Freitag, mit RE 2 ins Havelland und in die Prignitz
Von Nord nach Süd – RE 2 (Wismar – Cottbus Linie) geht es am 23.08.2013 los. Wir fahren in zwei Etappen ab Berlin, der erste Trupp steigt mit mir um 09:25 im Berliner Hauptbahnhof ein, Richtung Falkensee, schon 20Min später sind wir dort – genau westlich von Berlin, mitten im Havelland. Der zweite Trupp fährt ab Berlin Zoo mit Raimond Heydt (@morgenlandfahrt) um 10:30 Uhr. In Falkensee treffen wir auf Piraten vor Ort und werden gemeinsam am Infostand Bürgerinnen und Bürger über Piratenpolitik informieren. Von dort geht es Richtung Norden, wieder mit dem RE2 in die Ost-Prignitz/Ruppin, nach Neustadt/Dosse, wo wir uns verteilen und die Gegend mit Flyern beglücken wollen. Den Nachmittag verbringen wir aber wieder im Süden, also zurück mit dem RE2, diesmal bis Nauen, wo es ab 14:00 Uhr einen Pirateninfostand geben wird – so lange, bis wir müde sind und keiner mehr was von uns wissen will ;-). Zu diesem unbestimmten Zeitpunkt fahren wir wieder mit RE2 zurück nach Berlin, um uns in unsere Heimatorte zu verteilen.
Die Route am 23.8.13 im Detail:

  • Berlin Hbf Abfahrt: 09:25 Uhr, Ankunft Falkensee: 09:45 Uhr (Nachzügler: ab Hbf 09:37 oder Zoo 10:30)
  • Pirateninfostand in Falkensee ab 09:30 Uhr bis ca. 13:30 Uhr
  • Falkensee Abfahrt: 11:48 Uhr, Ankunft Neustadt/Dosse: 12:20 Uhr
  • Flyern in Neustadt/Dosse ab 12:20 Uhr bis 13:40 Uhr
  • Neustadt/Dosse Abfahrt: 13:42 Uhr, Ankunft Nauen: 14:04 Uhr
  • Pirateninfostand in Nauen Bahnhofvorplatz: ab 14:00 Uhr
  • Nauen Abfahrt: ??:04 Uhr (frühestens 17:04), Ankunft Berlin Hbf: ca. 30Min später

Der zweite Tag – 24.08.2013 – Samstag, mit RE 7  nach Potsdam-Mittelmark

Am Samstag machen wir auf den Weg Richtung Süden und werden noch mehr Spaß haben als am Freitag, denn unterwegs treffen wir auf eine Station, in der es ein Fest gibt. Wir starten wieder früh, um 09:17 ab Hbf mit dem RE 7 nach Michendorf, unserer ersten Station in Potsdam-Mittelmark. Dort wartet schon ein lokales Team mit einem Infostand auf die fliegenden Wahlkämpfer. Unsere nächste Station ist Brück, dort wird ein mobiler Infostand von uns aufgebaut und dann auch wieder abgebaut, denn es geht weiter nach Bad Belzig, wo das Altstadt-Sommerfest stattfindet. Auch dort werden wir schon erwartet von Lokalpiraten, mit denen wir gemeinsam am Infostand über Piratendinge erzählen werden aber wo wir uns auch mal auf dem Fest umschauen, so dass wir einen besonders schönen Wahlkampftourneeabschluss dort haben werden. Entsprechend spät werden wir die Heimfahrt nach Berlin antreten.
Die Route am 24.8.13 im Detail:

  • Berlin Hbf Abfahrt: 09:17 Uhr (Gleis 13) Richtung Michendorf, Ankunft: 09:49 Uhr
  • Pirateninfostand in Michendorf von ca. 09:30 Uhr bis 12:00 Uhr
  • Abfahrt Michendorf: 11:49 Uhr, Ankunft Brück 12:05 Uhr
  • Pirateninfostand in Brück: 12:10 Uhr – 13:55 Uhr
  • Abfahrt Brück: 14:00 Uhr, Ankunft Bad Belzig: 14:15 Uhr
  • Pirateninfostand in Bad Belzig: 10:00 Uhr – vorr. 19:00 Uhr
  • Abfahrt Bad Belzig: stündlich möglich, z.B. 18:47 oder 19:47 Uhr, dann Ankunft in Berlin Hbf um 19:44 oder 20:44 Uhr

LuftballonsäbelWer noch mitmachen möchte, wendet sich am besten per Twitter an @morgenlandfahrt für Tag 1 und @mtaege für Tag 2, alternativ auch einfach an mich: @anked oder telefonisch: 0175 1676 282. Wir werden uns am Berliner Hauptbahnhof am 1. Wagen nach der Lok treffen, damit man sich findet. Einfach nach Piratenfarben Ausschau halten!
Unterwegs und an den Ständen werde ich wieder jede Menge Piratensäbel für Kinder bauen – aus Modellierluftballons. Das hält die Finger flink und macht den Kindern Spaß. Für die Eltern gibt es Informationen, denn wider aller Behauptungen hat die Piratenpartei tatsächlich ein umfangreiches Wahlprogramm!

Wahlprogramm der Piratenpartei Bundestagswahl 2013Nicht ganz ausgeschlossen ist, dass wir am Sonntag den 25.8.13 noch eine spontane Regio-Tour Richtung Potsdam machen, falls es dazu Neuigkeiten gibt, werde ich sie hier als Update ergänzen.

Eine neue Herausforderung – Wahl zur Vorsitzenden bei den Piraten Brandenburg

Am 10. und 11.08.2013 fand in Bad Liebenwerda im Süden Brandenburgs ein Landesparteitag der Piratenpartei statt. Der Samstag war der Neuwahl des Landesvorstandes vorbehalten, am Sonntag stand die Weiterentwicklung unseres Landes-Wahlprogramms für Brandenburg im Mittelpunkt.
Der Landesverband Brandenburg und sein Vorstand haben es im letzten Jahr nicht so einfach miteinander gehabt. Das war ein Grund, warum man noch kurz vor der Bundestagswahl einen Wahlparteitag angesetzt hat. Der neue Vorstand sollte noch einmal durchstarten und noch vor dem 22.09. ein Zeichen setzen können. Um es vorweg zu nehmen – am Ende der Neuwahl fand ich mich als erste Vorsitzende des Brandenburger Landesverbandes der Piratenpartei wieder. Geplant war das nicht. Mein Mann, Daniel Domscheit-Berg, hatte schon seit längerem darüber nachgedacht, als politischer Geschäftsführer und Mitglied des Landesvorstandes zu kandidieren. Mit ihm gemeinsam hatte sich ein kleines Team hoch motivierter und kompetenter Piraten gefunden, die bereit waren, Verantwortung zu übernehmen – vor allem gemeinsam in einem schlagkräftigen Team, das sich gegenseitig grün ist und in dem alle Energie auf konstruktive Arbeit verwendet werden kann.
Am Vormittag des Wahlsamstag kam ich mit diesem Team ins Gespräch. Sie wollten als Kandidaten antreten aber es fehlte jemand Fünftes im Bunde. Ich wurde gefragt, ob ich nicht Lust hätte, als Vorsitzende ein mögliches künftiges Vorstandsteam zu ergänzen und kam ins Grübeln. Nein, ich bin nicht scharf auf Vorstandsarbeit. Das ist zu 80% Admin und Koordination, davon 99% unsichtbar. Ein äußerst undankbarer Job, denn die Erwartungen der Basis kann man nur sehr schwer zufriedenstellen. Es ist auch nicht so, dass ich gerade nicht weiß, wohin mit meiner freien Zeit. Der Wahlkampf hält mich auf Trab aber auch durch den NSA Überwachungsskandal habe ich seit Wochen sehr viel Arbeit, vor allem mit Medienterminen, Interviews, Artikel schreiben und unsere Positionen dazu vermitteln. Ganz nebenbei habe ich Aufgaben in einigen Ehrenämtern und müßte auch mal wieder etwas Geld verdienen. Nein, so ein Vorstandsposten ist wirklich nicht das, was mir gerade gefehlt hatte.
Aber diese Partei liegt mir am Herzen und die Piraten, die mich ansprachen, gehören zu den Menschen in der Partei, denen ich am meisten vertraue, von denen ich weiß, dass sie ein großartiges Vorstandsteam sein würden und dass sie genau das Team sind, das unser Landesverband genau jetzt besonders gut brauchen kann. Gerade weil ich ihnen vertraue und weiß, dass es ein Team ist, auf das man sich auch bei hoher Arbeitsbelastung und im Zeitstress verlassen kann, habe ich am Ende den Vorschlag angenommen und für das Amt der ersten Vorsitzenden kandidiert. Ich habe meine Motivation auf dem Parteitag offen geschildert und auch nicht unerwähnt gelassen, mit welchem Team ich mir die beste Zusammenarbeit vorstellen kann und dass ich mir wünsche, dass diejenigen, die mich wählen wollen, auch dieses Team in den Vorstand wählen. Man kann das kritisieren, aber für mich ist diese Aufgabe eine erhebliche Zusatzbelastung, die ich mir nur gemeinsam mit einem guten Team zutraue und zumuten möchte. Ich fand es ehrlich, das genau so auch zu sagen, es gehört zu meinem Werteverständnis als Piratin, mit offenen Karten zu spielen. Dann kann jede/r in der Basis entscheiden, ob er oder sie das okay findet und entsprechend wählen. Eine Mehrheit der Basispiraten auf dem Landesparteitag fand das einen guten Vorschlag und schenkte sowohl mir als auch den anderen im Team ihr Vertrauen.
Nun stehen wir alle vor einer großen Herausforderung – den Landesverband durch eine ganze Reihe von Wahlen zu führen – Bundestagswahl, Landtagswahl, Kommunalwahl und Europawahl – alles innerhalb unserer Amtszeit. Das ist ein großer Brocken Verantwortung. Aber wir nehmen sie an und wir haben uns fest vorgenommen, unsere Kompetenzen, Energien, Zeit und Motivation ganz für die Piratenpartei einzusetzen, damit wir zusammen ein gutes gemeinsames Jahr haben werden und die Piratenpartei weiter als politische Kraft stärken können.
Den neuen Vorstand möchte ich gern vorstellen:
Cornelius Everding wurde zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Er ist ausgebildeter Jurist und Regierungsdirektor im Innenministerium des Landes Brandenburg und kennt sich bestens mit Verwaltung aus. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit eGovernment – mit dem Einsatz von Technologie und Internet, um die Interaktion zwischen Staat und Bürgern zu verbessern. Er kandidiert als Direktkandidat in Potsdam für die Bundestagswahl (Wahlkreis 61). Seine Wurzeln liegen im Bayerischen – er steht damit auch für das Zusammenwachsen von Ost und West.
Manfred Liedtke ist neuer Schatzmeister und übernimmt neben den Finanzdingen auch die Mitgliederbetreuung. Er lebt südlich von Berlin in Grünheide bei Erkner und ist im Vertrieb tätig. Ich kenne ihn als Arbeitstier, das ohne lange Diskussionen immer „hier“ sagt, wenn es etwas zu tun gibt und der in 100% dieser Fälle ohne viel Aufhebens 100% zuverlässig war. Den Wahlkampf für die Bundestagswahl hat er schon auf vielfältige Weise unterstützt. Ohne ihn gäbe es zum Beispiel die Piraten Aktionswoche in Müncheberg, Grünheide, Erkner und Bernau nicht, die ab 27.08. ansteht.
Daniel Domscheit-Berg ist Politischer Geschäftsführer im neuen Vorstand. Ja, er ist auch mein Ehemann und nein, optimal ist das nicht. Aber am Ende haben wir entschieden, dass es uns um die beste Besetzung und um Kompetenz geht und haben der Basis die Wahl dazu gelassen. Auch die Basis war offenbar der Meinung, dass Daniel unsere Kernthemen besonders gut politisch nach außen und nach innen vertreten kann, so wie er das ja auch schon länger macht. Seine umfangreiche Medienerfahrung kann uns auch bei der notwendigen weiteren Professionalisierung der Pressearbeit sehr helfen.
Friedrich Schumann als Beisitzer im Vorstand bereichert das Team nicht nur durch mehr Generationenvielfalt, denn er ist als frisch gebackener Abiturient der Jüngste im Bunde. In der AG Technik engagiert er sich schon länger und auch im Wahlkampf gehört er zu den Piraten, die man jederzeit ansprechen und um Hilfe bitten kann. Ihm ist kein Weg zu weit und keine Aufgabe zu schwer, er ist ein Machertyp. Finden kann man Friedrich im Straßenwahlkampf genauso wie in der Kinderbetreuung bei Parteiveranstaltungen oder als Experte bei einer der Brandenburger Kryptoparties.
Besonders großartig an diesem Team finde ich nicht nur die hervorragende Mischung von Fachkompetenzen sondern gerade auch die menschlichen Eigenschaften. Jeden von ihnen schätze ich als konstruktiv, integer, offen und optimistisch – genau die Mischung an Persönlichkeiten, die man sich in einem Führungsteam wünscht. Denn wer denkt, dass ein Vorstand immer nur Friede, Freude, Eierkuchen Zeiten haben wird, der irrt. Wir werden Stress haben und Konflikte austragen müssen, wir werden jede Menge Probleme zu lösen haben. Alles das können wir nur gemeinsam gut schaffen, in dem wir uns ehrlich begegnen und alle an einem Strang ziehen. Ich wiederhole mich – aber dieses Vorstandsteam ist dafür bestens geeignet und ich freue mich sehr darauf, mit diesem Team die Brandenburger Piratenpartei in den kommenden 12 Monaten als Vorsitzende unterstützen zu können.
Das Feedback von der Basis – auf dem Parteitag direkt nach der Wahl aber auch auf allen Arten Kommunikationskanälen von Piraten, die nicht am Landesparteitag teilnehmen konnten, war überwältigend und gibt uns noch einen Extra-Motivationsschub, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen und uns alle Vorschußlorbeeren mit guter Arbeit zu verdienen. Unser schönster Ansporn waren jedoch die vielen Reaktionen von Piraten, die mir schrieben, dass sie jetzt noch mehr Lust hätten, sich in den Wahlkampf zu stürzen, damit endlich frischer Wind in den Bundestag kommt und die Piratenpartei zeigen kann, wie anders sie dort Politik machen wird.
Wer sich für Details zum Parteitag interessiert, wird HIER fündig (das Protokoll ist in Kürze auch dort zu finden).
 

Fotoshooting in einer Fabrikruine

Wer zufällig den TV Beitrag vom 17.07.2013 gesehen hat, der u.a. von einem Besuch von Max Moor bei uns in Fürstenberg/Havel handelte, der hat sich vielleicht am Ende der Sendung gefragt, wo wir da eigentlich waren. Diese halb ruinösen Gebäude sind eine verlassene Fabrik, die einen ganz besonderen Reiz hat. Es ist ein großes Gelände, in dem man viel entdecken kann. Ich bin gern dort und dort sind auch immer wieder Bilder mit mir entstanden (z.B. mein Twitter Avatar), denn wegen der schönen Strukturen, etwas mystischen Umgebung und ungewöhnlichen Hintergründe führe ich immer wieder Fotografen dorthin, die in der Nähe sind. Vor ein paar Tagen war Kay Blaschke hier, ein Fotograf aus München. Er schoß von mir dieses Bild in einem verlassenen Büro, in dem noch die alte DDR Tapete an den Wänden klebt. Ich mag das Bild, gerade wegen der sehr ungewöhnlichen Umgebung (mit Studios habe ich nichts am Hut). Mich erinnert es etwas an die Bilder in Märchenbüchern meiner Kindheit, in denen russische Mütterchen aus den Fenstern ihrer Holzhäuser herausschauten – fehlt nur noch das geblümte Kopftuch (und vielleicht noch ein paar Falten  mehr 😉 ).

Foto: Kay Blaschke (www.kayblaschke.de)

Foto: Kay Blaschke (www.kayblaschke.de)


Wer sich für Bilder von Kay Blaschke interessiert – von mir (also auch dieses hier) oder von anderen, der kann ihn erreichen unter: www.kayblaschke.de. Die Rechte liegen natürlich weiterhin bei ihm. Für meine Website bekam ich das Bild geschenkt. Danke, Kay!