Spannende Originaldokumente zu meinem Buch "Mauern einreißen!" gibt es auf diesem Blog

Mein Buch ist draußen, die ersten Menschen sind am Lesen und als Autorin hat man natürlich Bammel, wie das Feedback so ist… Aber darum soll es in diesem Blogpost nicht gehen sondern um Erweiterungen meines Blogs aus Anlass des Bucherscheinens. Ihr findet ab sofort in der Hauptmenüleiste den Punkt „Das Buch“ über den Ihr weitere Menüpunkte erreichen könnt. Bisher ist dort nur der Bereich Originaldokumente bestückt, aber es kommt noch mehr.  Es gibt dort verlinkt viele Originaldokumente aus der Wendezeit, Fotos aus der Wendezeit (allerdings weniger aus der Kategorie politisches Bild sondern mehr private Fotos aus meiner Studentenzeit) und Reaktionen auf das Buch (die werden nicht täglich aktualisiert aber so ab und zu mal).

Dieser Zettel hing im Herbst 1989 an meiner Wohnheimtür in Schlema

Dieser Zettel hing im Herbst 1989 an meiner Wohnheimtür in Schlema


Die Originaldokumente finde ich selbst auch am Spannendsten, nehmt Euch ruhig mal die Zeit, das eine oder andere Dokument anzuschauen. Es sind Papiere dabei, die ich als FDJ-Sekretärin und Studentensprecherin im Namen der Student*innen geschrieben und versandt habe, diverse Resolutionen, offene Briefe und Erklärungen.
Unsere Resolution vom Oktober 1989

Unsere Resolution vom Oktober 1989


Einige davon sind im Buch auch erwähnt – ganz oder in Auszügen. Es sind auch viele Dokumente von Dritten zu finden, von allen möglichen oppositionellen Gruppen, die später im Bündnis 90 aufgingen – Demokratie Jetzt, Demokratischer Aufbruch, Neues Forum…
Von einigen Dokumenten habe ich mehrere Versionen hochgeladen, damit man nachvollziehen kann, wie damals das Vervielfältigen ablief: ich erhielt von irgendwoher ein Blatt mit einem Aufruf darauf, manchmal nur geliehen, und erstellte eine handschriftliche Kopie davon. Dann – nachts – habe ich an der Schreibmaschine meines Großvaters Kopien davon erstellt – ein „richtiges“ Blatt, das man halbwegs lesen konnte und 2 Durchschläge, die man nur sehr mäßig lesen konnte. Alles wurde verteilt, das war ziemlich mühsame Arbeit. Vor allem gab es keine Backspace Taste… und auch kein Tippex.
Aus der Wendezeit - mein Schreibtisch im Wohnheim

Aus der Wendezeit – mein Schreibtisch im Wohnheim


Es war eine lebendige und aufregende Zeit, in der viel Klartext gesprochen wurde. Ich möchte sie auch für diejenigen erlebbar machen, die nicht dabei waren. Ich glaube mit solchen Dokumenten geht das ganz gut, das drumherum kann man dann gern in meinem Buch lesen 🙂
Zum Einstimmen: Die ZEIT hat zum Erscheinen des Buches eine Leseprobe und ein Interview mit mir veröffentlicht.
 
 

"Mauern einreißen" mein Buch kann man schon bestellen :-)

Das ist natürlich Werbung in eigener Sache, aber hätte ich nicht gewollt, dass Menschen mein Buch lesen, dann hätte ich auch keines geschrieben und vielleicht sucht ja der oder die eine oder andere noch nach einem Weihnachtsgeschenk 😉 In einem kurzen Interview beim Heyne-Verlag habe ich etwas zu Inhalt und Motivation erzählt (startet bei Klick auf das Bild, wenn nicht HIER klicken):

Screenshot YouTube ADB zu Mauern Einreißen

Wer Amazon nicht leiden kann und vor Ort keinen Buchladen hat, der kann es z.B. auch bei buch.de bestellen. Eine kleine Vorankündigung habe ich auch noch: ich plane entweder einen Extrablog oder eine Rubrik in diesem Blog zum Buch, um dort nicht nur Termine und Feedback zu veröffentlichen sondern auch jede Menge Originaldokumente. Es wird Auszüge aus meinen Tagebüchern geben vor allem vom Wendeherbst 1989, meine Stasiakte und der fingierte Brief, mit dem man mich zu einem „Gespräch“ mit der Stasi lockte, viele Dokumente der Opposition – Aufrufe, Resolutionen, Eingaben – einige davon aus meiner Feder – sowie die Antworten von staatlichen Stellen wie dem Staatsrat der DDR. Ich werde auch alte Fotos wie dieses hier dort veröffentlichen – von mir aus der Zeit der Wende :-).
Anke Domscheit-Berg - 1989
In das Buch hat das alles leider nicht mehr reingepaßt, aber wenigstens elektronisch soll es Zugang zu diesen ergänzenden Inhalten geben, auf die ich mich im ersten Teil des Buches beziehe. „Mauern einreißen“ verbindet unsere jüngere Geschichte mit der Gegenwart, es spricht von der Notwendigkeit, uns für eine erneute Wende zu engagieren. Es gibt viel von mir preis und ja, es ist ein klassisches „laßt uns die Welt verbessern“-Buch – mit vielen Geschichten – von mir oder mir bekannten Menschen erlebt, verstörenden Fakten und konstruktiven Ideen. Es ist kein Meckerbuch sondern ein Buch mit Visionen, die keine unrealistischen Träumereien sondern auch machbar sind. Und Ja, verdammt, ich wünsche diesen Visionen viele Leser*innen!
 
 

Und was kommt nach den Wahlen? – erst mal ein Buch…, dann wieder Wahlen ;-)

Falls sich jemand wunderte, warum ich nicht gleich nach der Bundestagswahl etwas Neues geschrieben habe, hier ist die Antwort: ich war viel zu erschöpft dafür und hatte auch nach der Wahl einfach keine Zeit. Mein letztes Wahlkampfhighlight war ein Nachmittag auf der Wilmersdorferstrasse, mitten im Samstagsgewühl einkaufender und in der Sonne spazierender Menschen, wo wir das gläserne Mobil aufgebaut hatten und mit vielen Leuten ins Gespräch kamen – die anlasslose Massenüberwachung war dabei immer noch ein Schwerpunkt aber es ging auch stark um soziale Fragen.

Regiowahlkampf mit Manfred Liedtke u.a.

Okay, dieses Bild ist nicht von der Wilmersdorfer Strasse in Berlin sondern von der Regionalwahlkampftour, Station Bad Belzig – aber die Luftballonsäbel waren auch dort heiß begehrt!


Ich habe nebenbei auch wieder an gefühlt tausend Kinder orangene Luftballon-Säbel verschenkt und von einem Mädchen gelernt, wie man aus den Modellierballons auch kleine Hunde macht – die Nachfrage war groß.
Wahlzettel-BTW13Aber trotz Sonne war es kalt, die Erkältung steckte schon in mir drin und als ich am Abend nach Hause kam, war es vorbei mit der Kraft. Am Sonntag konnte ich mich noch einmal aufraffen, um natürlich selbst wählen zu gehen (siehe Beweisfotos dafür, dass ich richtig gewählt habe 🙂 ) und dann am Abend nach Berlin zur Wahlparty zu fahren und am Abend noch dem BBC World News TV ein Live Interview am Pariser Platz zu geben. Da waren dann die deprimierenden Hochrechnungen schon raus und das sinkende Adrenalinlevel ließ den Viren freien Lauf – ich war erst mal krank ein paar Tage.
Wahl-BTW13-FbgSo richtig krank machen war aber leider nicht möglich, denn mein Buchmanuskript war inzwischen fertig, eine Lektorin hatte es durchgesehen und mir mit einer ganzen Reihe Änderungsvorschlägen zurückgegeben. Vor allem mußte mächtig gekürzt werden, denn einer von drei Buchteilen befaßte sich mit dem Thema Geschlechtergerechtigkeit und da gingen die Finger mit mir durch und haben drei mal so viel geschrieben, wie sie sollten.
Ursprünglich wollte ich das Manuskript ja vor der heißen Wahlkampfphase vom Tisch haben, aber so ist das mit dem Verhältnis von Plan und Wirklichkeit – ich hab es einfach nicht rechtzeitig geschafft. Daran ist natürlich nur die NSA schuld, denn ohne die unzähligen Termine rund um den Überwachungsstaat hätte ich viel mehr Zeit zum Schreiben gehabt. So fiel die Fertigstellung des Manuskriptes genau in die allerheißeste Wahlkampfphase, zur Nachahmung kann ich das nicht empfehlen. Nach der Wahl war daher statt kranksein dürfen Buch lektorieren angesagt. Ein Durchgang, ein zweiter Durchgang, ein dritter Durchgang. Nebenbei habe ich einen Ganztagsworkshop für Nachwuchsführungskräfte des Familienservices vorbereitet und auch durchgeführt – im Sitzen und mit viel heißem Tee ging es trotz Krankheit. Zum Blogschreiben war da einfach keine Zeit.
Cover Mauern einreißenDas erste Nachwahlwochenende war dann auch nicht frei, denn die Piraten trafen sich zur Marina Kassel in – ja, wo wohl  – in Kassel. In einer Jugendherberge haben wir zwei ganze Tage lang den Wahlkampf ausgewertet, gute Ideen aus den Landesverbänden gesammelt und uns einfach mal wieder von Angesicht zu Angesicht gesehen, das kann kein Twitter der Welt ersetzen. Aber kaputt war ich immer noch, krank, müde, ausgelaugt und am Montag nach der Marina Kassel sollte ich die letzte Durchsicht des Manuskriptes abgeben.
Die 350 Seiten Text hatte ich am Freitag abend erst erhalten, nein, Montag habe ich es nicht geschafft. Aber immerhin am Mittwoch – am 2.10.2013 um 23:40 Uhr ging  das Manuskript mit meinen letzten Änderungen an meine Lektorin. ENDLICH eine Pause! Da paßte es gut, dass der 3.10. ein Feiertag und mein Sohn zuhause war. Wir haben lange geschlafen, gemütlich gefrühstückt und uns im Garten verlustiert (Rasen mähen und so Sachen…). Gleichzeitig wurde in der Landesgeschäftsstelle der Piraten Brandenburg in Potsdam der 5. Geburtstag des Landesverbandes gefeiert. Ich habe ihn geschwänzt – diesen Tag brauchte ich einfach für mich und meine Familie. Nach so vielen Monaten Wahlkampf mußte das sein.
Rote DalieDas Buch hat nun ein paar Wochen finale Bearbeitung auf Seiten Verlag und Druckhaus vor sich – damit habe ich nicht mehr viel zu tun. Aber ich ahne, dass die Zeit bis zum Erscheinen Ende Januar viel zu schnell vergehen wird.
Zum Wahlausgang selbst will ich eigentlich gar nicht viel schreiben – das haben inzwischen schon so viele getan, da braucht es meinen Senf nicht mehr. Ein paar Fragen habe ich der dpa dazu beantwortet, die finden sich HIER in der MOZ. Wer will, kann ja da mal nachlesen. Ich habe mich auch zur Frage geäußert, ob ich für den Bundesvorstand kandidieren möchte – es sind ja Neuwahlen Anfang Dezember in Bremen beim Bundesparteitag und ich werde immer wieder vorgeschlagen… aber ich sehe keinen Sinn darin, mich erst zur Landesvorsitzenden der Piraten Brandenburg wählen zu lassen, nur um ein paar Wochen später für den BuVo zu kandidieren. Es gibt großartige Kandidat*innen für den Bundesvorstand und in Brandenburg haben wir jede Menge Aufgaben vor uns – in 2014 stehen drei Wahlen an, Europa- und Kommunalwahlen im Mai und die Landtagswahlen im September.
Riesen-MangoldWir werden einen Teufel tun und einen Depri fahren und den Kopf in den Sand stecken, denn alle Gründe, aus denen 2006 die Piratenpartei gegründet wurde, sind immer noch relevant. Sie werden es täglich mehr als weniger, Stichwort Datenschutz und Überwachung. Es gibt auch immer noch keine andere Partei, die die großen Veränderungen der digitalen Gesellschaft erfaßt hat und programmatisch angeht. Das machen bisher nur die Piraten. Wir brauchen einen langen Atem und den werden wir haben. In diesem Sinne – nach der Wahl ist vor der Wahl.
Tagesernte im Garten Okt. 2013
Aber vorher gibts noch Zeit für herbstliche Gartenarbeiten, da blühen die Dalien noch sehr schön und der Mangold steht wie eine Eins – leider kann diese Menge kein Mensch mehr essen. Die Peperoni werden getrocknet und die Tomaten verschwinden schnell, ich bin Tomaten-Junkie. Nur für die vielen Bohnen muss ich mir noch was ausdenken, vielleicht friere ich mal welche ein, so viele ernte ich alle 3 Tage, es sind drei verschiedene Sorten mit so lustigen Namen wie „Mombacher Speck“ und „Berner Landfrauen“ – das sind die bunten). Die Fotoqualität ist meinem alterschwachen Smartphone geschuldet, zu oft runtergefallen, zu viele Spiderman-Apps installiert (Ihr wißt schon, diese dekorativen Glassprungmuster auf dem Display). Sicher bekommt man trotzdem eine Ahnung davon, dass es schön im Garten ist und großartig, dafür jetzt wieder mehr Zeit zu haben :-). So ein Gemüsegarten hält einen auch im Herbst noch gut auf Trapp – hier habt Ihr mal einen Text vom Blog Neulichimgarten.de, inklusive kleinem Video, wo man mal sieht, was noch so alles geerntet werden kann. Davon habe ich mir auch ein paar Tipps für das nächste Jahr gemerkt.