PRISM und der Überwachungsstaat – mein Wunsch an Kanzlerin Merkel zum Obama Besuch

Nach Bradley Manning hat Anfang Juni erneut ein Whistleblower aus den USA Schlagzeilen in der ganzen Welt gemacht: Edward Snowden, ehemaliger Mitarbeiter des höchstgeheimen Auslandsgeheimdienstes NSA (National Security Agency). Die von ihm u.a. an den Guardian geleakten Unterlagen weisen nach, dass der NSA in unvorstellbarem Ausmaß Kommunikation von US Bürgern und Ausländern überwacht. Er legte Informationen offen zu einem Programm, das sich PRISM nennt (deutsche Wikipedia: PRISM), und durch das Daten von Menschen gesammelt und ausgewertet werden, die z.B. bei der Nutzung von Microsoft, Facebook, Yahoo, Google oder von Produkten weiterer Dienstleister anfallen. Das betrifft auch Telefonate über Skype oder Chats auf Facebook… Das Programm soll einen direkten Zugriff auf die Daten ermöglichen, auch in Realzeit. US Behörden behaupten, es wären nur Ausländer betroffen – aber zum einen ist diese Behauptung inzwischen widerlegt, zum anderen sind wir alle Ausländer aus Sicht der USA und der größte Teil unseres Internetdatenverkehrs passiert US-amerikanisches Territorium. Damit hat die NSA freie Hand, uns alle auszuspionieren, erst recht, wenn wir Dienste von US Firmen nutzen, die Vertragspartner bei PRISM sind.
Über PRISM und seine Auswirkungen ist schon viel geschrieben worden, z.B. bei ZEIT Online, von Richard Gutjahr, von Daniel Ellsberg (englisch) oder von Cory Doctorow (englisch). Bei netzpolitik.org gibt es eine ganze Reihe Beiträge. In diesem Blogpost möchte ich daher auf einen speziellen Aspekt hinweisen:
US Präsident Barack Obama trat an, die transparenteste Regierung aller Zeiten und der ganzen Welt aufzubauen. Das ist ein paar Jahre her und wir stellen leider jetzt alle fest, dass er dabei ist, stattdessen die transparentesten Bürger aller Zeiten und in der ganzen Welt zu schaffen. Das wird ein Überwachungsstaat – auch jenseits der US-amerikanischen Grenzen. Das macht mir Angst.
In keinem anderen europäischen Land werden soviele Daten von der NSA abgezogen und ausgewertet, wie über Deutschland. Das ist an der ebenfalls geleakten Karte über die Überwachungsintensität gut zu erkennen – wir sind der gelbe Fleck in Europa. Wir sollten uns Sorgen machen.
Graphik PRISM Aktivitäten in der Welt
Präsident Obama ist jedoch am 18. und 19.6.2013 wieder einmal in Deutschland zu Besuch. Diesmal spricht er nicht vor mehreren Hunderttausend Begeisterten am Großen Stern in Berlin, diesmal fürchtet er die Nähe zum Volk, weil ihm wohl klar ist, dass die Begeisterung der Deutschen, sich von seinen Geheimdiensten überwachen zu lassen, begrenzt ist. Nur wenige Tausend Menschen – vorher handverlesen – werden durch die weiträumigen Absperrungen vorgelassen, wenn er am 19.06.2013 am Pariser Platz eine Rede halten wird. Wir, als ganz normale Bürgerinnen und Bürger, haben also kaum eine Chance, ihm zu zeigen, was wir davon halten.
Petition change.org/prismAber wir haben eine Regierung gewählt und an deren Spitze steht unsere Kanzlerin Angela Merkel. Kanzlerin Merkel wird mit Barack Obama sprechen. Deshalb habe ich auf Change.org eine Petition gestartet, in der ich Angela Merkel auffordere, am Brandenburger Tor Barack Obama öffentlich zu sagen, was die Deutsche Regierung von dem Überwachungsprogramm PRISM hält: nämlich gar nichts. Außerdem fordere ich sie in der Petition auf, sich dafür einzusetzen, dass Edward Snowden als Whistleblower geschützt wird vor Strafverfolgung. Er hat der Weltgemeinschaft einen großen Dienst erwiesen, unter maximalen persönlichen Risiken. Ohne Whistleblower hat die Demokratie jedoch kein Korrektiv. Wir brauchen Menschen wie ihn. In den ersten 24 Stunden haben mehr als 1.300 Menschen diese Petition unterschrieben. Ich wünsche mir noch viel mehr Unterzeichnende, damit wir Kanzlerin Merkel ein deutliches Signal für den Obama Besuch mitgeben.
ePETITION: Bitte unterschreibt zahlreich, verbreitet diese Petition auf allen Wegen!
In einem Interview mit dem Guardian  äußerte sich Edward Snowden zu seinen Motiven für diesen Leak übrigens so:

I don’t want to live in a society that does these sort of things … I do not want to live in a world where everything I do and say is recorded.

Das sehe ich genauso.  Das Gefühl permanenter Überwachung, das ich aus DDR Zeiten noch gut kenne, möchte ich nicht wieder haben. Wenn Ihr das auch nicht möchtet, dann sagt das laut und überall. Protestiert gegen den Überwachungsstaat – und zwar egal, ob wir von ausländischen Geheimdiensten oder von unseren eigenen Geheimdiensten überwacht werden. Der Staat ist für uns da, nicht wir für den Staat. Wir müssen einmal errungene Grundrechte immer wieder neu verteidigen. Bei aller Aufregung über die USA dürfen wir nämlich nicht vergessen, dass die deutsche Politik seit Jahren an einer Ausweitung der rechtlichen Möglichkeiten für mehr Überwachung der Bevölkerung arbeitet – auch wenn das Bundesverfassungsgericht hin und wieder eines dieser Gesetze kassiert, wie zum Beispiel die Vorratsdatenspeicherung. Über diese Themen werde ich sicher künftig noch öfter schreiben – leider werden sie immer relevanter. Der BND hat zum Beispiel gerade erst verkündet, 100 Millionen Euro in den Ausbau der Internetüberwachung investieren zu wollen. Das klingt für mich nach „PRISM, Made In Germany“. Dabei hat der BND schon heute weitreichende Befugnisse, die beunruhigend sein sollten.
Zum Schluss gute Satire
Ein (wie immer) sehr unterhaltsames aber dennoch inhaltlich gehaltvolles, satirisches Video gibt es zum Thema PRISM/Snowden bei Juice Rap News (leider nur auf englisch).

Juice Rap News PRISM

Und noch mal eine kleine Erinnerung: HIER könnt Ihr die Petition an Angela Merkel dazu unterschreiben
Und ganz zum Schluss ein Terminhinweis: Am Dienstag, 18.06.2013, werde ich gemeinsam mit meinem Mann, Daniel Domscheit-Berg, bei SAT1 in der Sendung „Eins gegen Eins“ zum Thema PRISM – Freiheit versus Überwachung diskutieren. Die Sendung ist dann ausnahmsweise ein „Zwei gegen Zwei“, einer unserer Gesprächsgegner wird Rainer Wendt sein, Chef der deutschen Polizeigewerkschaft, der PRISM super findet. Im Terminhinweis dazu finden sich mehr Informationen (kommt in Kürze).
UPDATE 17.06.2013:

Und das TOLLSTE:
Die Petition hat am 17.6. abends bereits 23.000 Unterzeichner gewonnen! Laßt es uns noch mehr werden bis zum Obama Besuch!
Update 07.07.2013

  • Die Petition hatte insgesamt über 43.000 Unterzeichner gewonnen! Ich habe sie jedoch beendet, da der Obama Besuch Geschichte ist und Danke allen, die mitgemacht haben! <3
  • Ich habe vor einigen Tagen eine neue Petition an das EU Parlament und die EU Kommission gestartet, die aktuell 23.000 Mitzeichnende hat – mein Ziel ist aber mindestens 100.000 Unterschriften zu gewinnen, damit es auch Gewicht hat in der EU. HIER kann man die neue Petition unterschreiben!  Ich habe auch einen eigenen Blogtext dazu geschrieben.

Nach harmlosem Tweet – Polizeibesuch. Das ist Deutschland 2013.

Dieser Tage könnte man nur bloggen, und leider nur über beunruhigende Geschichten.
Da ist zum Beispiel eine Ärztin in Bayern, die sich wie viele andere darüber wundert, warum Gustl Mollath seit vielen Jahren in die Psychiatrie weggesperrt wurde, weil er angeblich Wahnvorstellungen  hat und gefährlich ist. Seine Wahnvorstellungen waren Behauptungen zu einem Steuerhinterziehungssystem bei der Bank seiner Exfrau, die sich inzwischen soweit überprüfbar durch die Bank als richtig herausgestellt haben. Er sitzt trotzdem noch eingesperrt, sein Fall beschäftigt Ausschüsse und ein Wiederaufnahmeverfahren wird es auch geben. Von Seiten der bayerischen Justiz hat sich bisher Justizministerin Beate Merk dazu hervorgetan, für sie ist Gustl Mollath kein Whistleblower sondern ein gefährlicher Kranker.
Dr. Ursula Gresser (auf Twitter @UrsulaGresser) sieht das anders. Weil Sie sich für Aufklärung in der Sache interessiert, twittert sie:

Wann Mollath freikommt? Diese Frage könnte man am Montag, 10.06.13 um 19 Uhr im Landgasthof Hofolding stellen

Dieser komplett harmlose Tweet, der nur zum Fragenstellung bei einer öffentlichen Veranstaltung aufruft, wird aber offenbar für gefährlich gehalten. Richard Gutjahr hat das, was danach geschah, in seinem Blog ausführlich beschrieben. Die Kurzfassung: Dr. Ursula Gresser bekommt zuhause Besuch von zwei Polizisten. Sie wird eingeschüchtert, löscht am Ende den Tweet und bleibt mit dem Eindruck zurück, dass sie auf der Veranstaltung eine Persona non grata ist. Soweit sind wir also in Deutschland.
Tweet Usula Gresser 11.06.2013
So etwas sollte man in Deutschland nicht dulden. Hier in Brandenburg hätte ich eine Informationsfreiheitsanfrage gestellt, um herauszufinden, wer dafür die Anordnung gegeben hat. Aber leider gehört Bayern zu den 5 Bundesländern, die nicht mal ein IFG haben. Also habe ich per Twitter dazu aufgerufen, eine Anfrage in den Bayerischen Landtag einzubringen, um herauszufinden, wie es zu diesem seltsamen Polizeibesuch kam, der ein ganz klarer Verstoß gegen die Meinungsfreiheit ist, die unser Grundgesetz bekanntlich schützt. Einschüchterung durch Polizeibesuch suggeriert kriminielles Verhalten, sie ist daher dazu geeignet, Menschen von einer künftigen Meinungsäußerung abzuhalten oder sie anders als sonst zu äußern – aus Furcht vor erneutem Polizeibesuch oder anderweitigen Konsequenzen. Vielleicht liegen ja jetzt irgendwo Akten zu Dr. Ursula Grenner herum, in denen vermerkt ist, dass sie „kritische Tweets“ verschickt…, wer weiß das schon. Mich erinnert das stark an meine Vergangenheit in der DDR.
Florian Ritter (auf Twitter als @Roter_Ritter unterwegs), für die SPD Mitglied im Bayerischen Landtag reagierte sehr schnell, schon eine Stunde nach meinem Hilferuf berichtet er, dass er einen Berichtsantrag als Dringlichkeitsantrag in den Bayerischen Landtag eingebracht hat.

Tweet Florian Ritter 11.06.2013

Jetzt werden wir mal sehen, wie die Geschichte weiter geht. Es darf einfach nicht sein, dass nach einem harmlosen Tweet die Polizei vor der Tür steht. Das hat die deutsche Politik für Arabien angeprangert, aber hier wollen wir das auch nicht erleben! Ein Sprecher der Polizei hat im übrigen erklärt, dass der Besuch NICHTS mit dem Tweet zu tun hätte… obwohl genau dies als Grund angegeben worden war.

Wer sich für Hintergründe zum Schicksal von Gustl Mollath interessiert, der/die kann sich folgende Links einmal näher anschauen:

Flutopfer sollen steuerfinanzierte Hochwasserkarten von Behörden kaufen? Danke, Frau Merkel!

In einer Pressemitteilung der Piratenpartei habe ich die Freigabe von Geodaten gefordert, die eine bessere Hilfe und Selbsthilfe im Hochwasserfall ermöglichen. Aus anderen Ländern gibt es Beispiele von Karten, in denen farbliche Schattierungen die konkrete Überflutungsgefahr für jeden beliebigen Ortspunkt (also z.B. das eigene Haus, ein Museum, die Strasse, das Krankenhaus, der Bahnhof…) feststellbar machen, zum Beispiel aus den USA, als Hurricane Sandy große Überschwemmungen verursachte. Um solche Karten zu erstellen, benötigt man offene Pegeldaten, die frei verwendbar sind und eine sehr genaue Höhenkarte, denn natürlich hängt es von der konkreten Höhe einer Stelle ab, ob und wie hoch sie im Ernstfall überschwemmt wird. Diese Daten befinden sich im Besitz des Staates. Sie sind nicht frei verfügbar, Überflutungs(prognose-)karten sind daher ebenfalls nicht frei verfügbar. Dabei hätten sie vielfachen Nutzen.
In dieser Pressemitteilung schreibe ich unter anderem:

So können nicht nur Schäden verringert werden, weil mehr Bürgerinnen und Bürger früher von der eigenen Gefahrensituation erfahren. Auch Leben und Gesundheit können besser geschützt werden, weil Gefährdete sich zeitig in Sicherheit bringen können. Helfer vor Ort können mit zielgenaueren Informationen die Lage und den Hilfebedarf in betroffenen Gebieten besser einschätzen. Hotlines wären entlastet, Betroffene und ihre Angehörigen hätten weniger Ungewissheit.

Offene Pegeldaten gibt es in Deutschland aber leider nur für Bundeswasserstrassen und für die Wasserstrassen im Land Niedersachsen. Alle anderen Länder – auch Bayern, Sachsen Anhalt und Brandenburg – haben diese Daten nicht in maschinenlesbarer Form mit einer offenenen Lizenz freigegeben. Nicht einmal die aktuellen Überflutungskarten stehen in hoher Auflösung frei für die Bevölkerung zur Verfügung.
Selbst Flutopfer sollen für die Kartendaten zahlen!
Ein Betroffener aus Sachsen Anhalt hatte bei der zuständigen Behörde diese Karten für seine Region angefordert. Er selbst hat dazu einen Blogpost geschrieben. Die Antwort kam von der übergeordneten Behörde aus dem Bundesinnenministerium. Darin stand nach einem Hinweis darauf, dass ja Karten in niedrigerer Auflösung frei verfügbar wären, folgendes (Hervorhebungen von mir):

Sofern Sie darüber hinausgehend einen Bedarf an einem ZKI-Produkt in einer höheren Auflösung, wie sie z.B. den Einsatz- und Krisenstäbe oder Hilfsorganisationen vor Ort bereitgestellt werden, begründen können, weise ich vorsorglich darauf hin, dass das BMI nach § 63 Abs. 3 der Bundeshaushaltsordnung (BHO) dazu verpflichtet ist,  Vermögensgegenstände nur zu ihrem vollen Wert zu veräußern. Dazu gehören auch die Dateien (Karten). Wir gehen dabei von einem Wert pro Kartenprodukt von ca. 800 Euro aus.
Ich finde an dieser Antwort zwei Aspekte haarsträubend:
  1. Warum muss ein Flutopfer (oder jeder x-beliebige Interessierte) begründen, wozu diese Karten benötigt werden („wenn Sie…Bedarf…begründen können“)
  2. Warum sollen für jeden Kartenausschnitt 800€ bezahlt werden, wenn diese Daten doch mit Steuergeldern bereits bezahlt wurden und ohnehin existieren und durch ihre Veröffentlichung keiner oder nur ein sehr marginaler Zusatzaufwand entsteht?

Das BMI weist im gleichen Schreiben selbst darauf hin, dass die hochauflösenden Karten verschiedenen Organisationen und Einsatzkräften zur Verfügung gestellt werden. WARUM haben aber betroffene Bürger keinen Zugriff darauf? Ich habe dazu den Regierungssprecher Steffen Seibert angetwittert – bisher ohne Reaktion. Ich habe auch folgenden Tweet geschrieben:

Tweet Daten für Geld 11.06.2013

Ich habe außerdem eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz über www.fragdenstaat.de an das BMI gestellt, mit dem folgenden Inhalt:

Ein betroffener Bürger aus Sachsen Anhalt hat beim ZKI hochauflösende Karten zur Hochwasserlage der Region angefragt. Er erhielt heute vom Referat O7 des BMI eine Antwort per Mail, in der er darauf hingewiesen wurde, dass das BMI diese hochauflösenden Karten laut §63 Abs. 3 der Bundeshaushaltsordnung nur zum vollen Wert veräußern darf. Dies sollen laut BMI Mail ca. 800€ pro Kartenausschnitt sein. Ich verstehe zwar nicht, wie das mit der Open Data Strategie des Bundes vereinbar ist, aber unabhängig von dieser persönlichen Einschätzung möchte ich mit dieser Anfrage bei Ihnen folgende Informationen erfragen:* Welche Einnahmen erzielt(e) das BMI durch den Verkauf von Geodaten zum aktuellen Hochwasser in Deutschland?* Wurden auch bei den letzten großen Hochwasserkatastrophen in Deutschland Geodaten dazu verkauft?* Wenn ja, was für Einnahmen wurde dabei jeweils erzielt?* An wen wurden die Geodaten jeweils verkauft? (bei früheren Hochwassern und beim aktuellen)Ich wüßte gern, wieviel der Staat davon hat, dass er betroffenen Bürgern diese Informationen nicht frei zur Verfügung stellt. Vielleicht reicht es ja für einen neuen staatlich finanzierten Kindergarten.beste GrüßeAnke Domscheit-Berg
Ich bin auf die Antwort gespannt und werde darüber hier berichten. Die Piratenpartei setzt sich schon seit langem dafür ein, alle Daten in öffentlicher Hand, die durch oder für den Staat gesammelt und erstellt wurden, maschinenlesbar und für jede Nutzung frei zugeben. Davon sollen nur personenbezogene Daten und Daten mit besonderer Sicherheitsrelevanz ausgenommen sein. Dieses Prinzip von Open Data gibt es bereits in vielen Ländern, nur bei uns bleibt es Wunschdenken. Weder Brandenburg noch die Bundesregierung haben eine Open Data Strategie, obwohl immer wieder von mehr Transparenz und Bürgernähe die Rede ist. Über den Mangel an Open Government in Deutschland habe ich schon einmal geblogt (HIER). Hätten wir eine Open Data Richtlinie, müßten sich nicht mitten in einer Flutkatastrophe Betroffene mit Behörden darüber auseinandersetzen, wie viel Geld sie bezahlen sollen, um Karten zur Überflutung ihrer Region zu erhalten, um anschließend zu überlegen, woher sie die 800€ nehmen sollen, die sie vermutlich eher für andere Sachen brauchen, nachdem das Haus unter Wasser stand. Genauso geht es gerade dem oben zitierten Flutopfer, dessen Haus fast einen Meter tief im Wasser steht. Er versucht das Geld zu sammeln. Als Unterstützer in der Sache hat sich bereits die Wikimedia Deutschland gemeldet.

Update 11.06.2013, 18:50:
Die Vereinten Nationen veröffentlichen in der Rubrik „Floods in Europe“ alle Satellitenkarten der Überschwemmungsgebiete. Auch dort sind die deutschen Karten nicht frei verfügbar in einer hohen Auflösung, die Sammlung an Bildmaterial ist dennoch eindrucksvoll.
Mathias Schindler, der sich für die Wikimedia Deutschland in dieser Angelegenheit einsetzte, hat inzwischen ebenfalls einen Beitrag dazu verfaßt, der vor allem die Komplexität der aktuellen rechtlichen Voraussetzungen darstellt. Ein Wildwuchs an Rechteinhabern erschwert eine einfache Freigabe der Daten. Dennoch sieht er Wege, das bereits jetzt und ohne Spezialgesetze zu tun. Seinen Beitrag findet Ihr HIER.
Update:
Das BMI hatte auf meine Informationsfreiheitsanfrage recht schnell geantwortet. Die Antwort war kurz: Bisher wurden keinerlei Einnahmen durch Verkauf von Kartenausschnitten der Überflutungsgebiete erzielt – weder beim aktuellen noch bei vorhergegangenen Flutkatastrophen. Mit anderen Worten – es würde dem Staat nicht ein einziger Euro verloren gehen, wenn die Kartenausschnitte den Flutopfern bzw. der interessierten Öffentlichkeit einfach kostenfrei zur Verfügung gestellt würden.
 

08.06.2013 – Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin – Feminismus im digitalen Zeitalter

Die Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin habe ich in den letzten Jahren schon oft als Besucherin genossen. Dieses Jahr bin ich als Akteurin beteiligt und freue mich sehr darauf!
Am Samstag, 08.06.2013, werde ich um 16:00 Uhr im Lichthof des Hauptgebäudes der TU Berlin, Str. des 17. Juni 135, an einem Themenbeitrag beteiligt sein, der sich mit „Feminismus im Zeitalter des digitalen Postgender“ beschäftigt. Nach einem kurzen Impuls von Dr. Anna Talens, einer Künstlerin, zur Arbeit des spanischen Künstlerinnennetzwerkes mav-mujeres en las artes visuales (Frauen in der Bildenden Kunst), werde ich gemeinsam mit anderen Gästen auf einem Podium debattieren. In der Ankündigung heißt es dazu:

„Was ist aus der Vision geworden, dass die digitale Technik Geschlechterklischees überwindet. Hat sie tatsächlich zu einem Zeitalter des digitalen Postgender geführt, in dem Geschlechterunterschiede abgeschafft sind?“

Dazu diskutiere ich mit anderen Podiumsgästen:
Prof. Dr. Sabine Hark, Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der TU Berlin
Tatiana Bazzichelli, Postdoc researcher Leuphana University of Lüneburg and curator transmediale festival Berlin
Leonie Baumann, Kuratorin und Kunstvermittlerin, Rektorin Kunsthochschule Weissensee
Anke Domscheit-Berg, Politikerin und Feministin
Nuray Sahin, kurdisch-deutsche Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin
Moderation: Peggy Sylopp
Eine nähere Beschreibung der Veranstaltung findet sich HIER. Wir können bei der Veranstaltung auch Teile einer Bilderserie des Verborgenen Museums bewundern – sie fließen in die Debatte ein.

Ankündigigung Veranstaltung der TU Berlin zur Langen Nacht der Wissenschaften 2013

Ankündigigung Veranstaltung der TU Berlin zur Langen Nacht der Wissenschaften 2013


Ich fand es natürlich großartig, dass die TU die Veranstaltung sogar auf ihrer Homepage beworben hat :-).

Ich brauche Eure Hilfe – bei der Organisation von Veranstaltungen in Eurer Region

Brandenburg ist ein recht großes Bundesland, an dessen nördlichstem Zipfel ich wohne, 5 Kilometer vor Mecklenburg Vorpommern. Als Teil der Doppelspitze unserer Landesliste für die Bundestagswahl 2013 möchte ich aber nicht nur in meinem Wahlkreis Oberhavel/Havelland II den Wählerinnen und Wählern Rede und Antwort stehen, sondern auch in anderen Gegenden Brandenburgs.
Wenn Ihr mich also mal in Eurer Nähe zu einer bereits in Planung befindlichen Veranstaltung einladen wollt, dann freue ich mich darüber: einfach Mail an anke.domscheit-bergATpiratenparteiPUNKTde schreiben oder das Kontaktformular dafür nutzen.
Wenn es in Eurer Nähe jedoch keine Veranstaltung gibt, aber Ihr gern eine hättet, dann ist hier der Deal:

  • Ihr kontaktiert mich irgendwie (siehe Kontakt) und erzählt mir davon
  • Wir stimmen das Konzept grob ab
  • Wir gucken in unsere Kalender und werden uns terminlich einig
  • Ihr organisiert vor Ort das Ganze
  • Sollten Kosten anfallen (besser nicht…) klären wir gemeinsam, wie wir sie decken können
  • ich komme und wir machen eine großartige Veranstaltung zusammen 🙂

Als Veranstaltung kommt dabei alles mögliche in Frage – Ich komme und diskutiere mit Bürgerinnen und Bürgern, gern auch mit anderen Politikern, zu Themen, die Euch wichtig sind. Ich komme in Eure Vereine, zu öffentlichen oder kulturellen Einrichtungen, als Gast oder gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen, zu Lokalzeitungen, Ortfesten oder was auch immer Euch so vorschwebt. Ihr könnt mich haben als Rednerin, als Gast auf Podiumsdiskussionen, als Person, die Ihr löchern könnt nach meinen Positionen und den Inhalten des Piraten-Wahlprogramms.
Ihr wollt Politiker, die nicht nur von Plakaten runtergrinsen sondern welche, die Euch direkt antworten? Könnt Ihr haben. Aber wie gesagt, ich brauche Euch dafür! Ihr könnt eine einzelne Veranstaltung im Wahlkampf übernehmen oder einen Ort „adoptieren“ oder auch einen Landkreis. Ende August käme ich zum Beispiel am liebsten nach Märkisch-Oderland, in meine ehemalige Heimat rund um Müncheberg. Meldet Euch einzeln oder als regionale Hilfeteams. Ich freue mich über jeden, der mithilft, Piratenthemen bekannter zu machen – ganz egal, ob Ihr Mitglied seid oder nicht.
Danke schon jetzt!
Eure Anke
PS: Wenn Ihr für Orga-Hilfe keine Zeit habt aber meine Teilnahme an Veranstaltungen im Bundesland unterstützen wollt, z.B. durch zweckgebundene Spenden an die Piratenpartei  etwa für Reisekosten oder Raummieten, dann schaut doch mal HIER wie das geht.

Hallo Welt! Herzlich willkommen auf meiner Homepage :-)

Pünktlich zum Wahlkampfauftakt der Piratenpartei Brandenburg ging meine Website am 25.05.2013 live – zumindest in einer Art Beta. Schaut einfach ab und an mal hier rein, es wird bald noch weitere Rubriken geben (zum Beispiel zu den Themen, die mir besonders wichtig sind und was ich so innerhalb der Piratenpartei mache).
Ich möchte mit dieser Website alle Interessierten näher über mich informieren:

  • über die Themen, die mir wichtig sind,
  • Aktionen und Veranstaltungen, an denen ich mich beteilige oder die ich besonders relevant finde
  • Veröffentlichungen, die ich selbst geschrieben habe oder die mit meiner Arbeit und meinem Engagement zu tun haben
  • über meinen Wahlkampf als Direktkandidatin für Oberhavel/Havelland II und Teil der Doppelspitze (Platz 2) auf der brandenburgischen Landesliste der Piratenpartei für die Bundestagswahl 2013
  • über mein „digitales Ich“ in diversen sozialen Netzen, Blogs etc.
  • Pressemitteilungen, Kontaktdaten, Bildmaterial …

Ihr findet hier auch Hinweise, wie Ihr mich im Wahlkampf unterstützen könnt – Hilfe wird dringend gebraucht und sehr gern gesehen!
Ich freue mich auf den Wahlkampf – aber diese Website wird auch nach dem Wahlkampf weiter da sein und Euch aktuelle Informationen zu mir geben.